Weltweit erste Fernstrecken mit E-Bussen: Flixbus will Autobahnen erobern

  22 März 2018    Gelesen: 967
Weltweit erste Fernstrecken mit E-Bussen: Flixbus will Autobahnen erobern

Flixbus schickt bald die ersten E-Busse auf die Autobahn. Sie sind zwar teurer in der Anschaffung und relativ ineffizient. Auch mangelt es noch an der nötigen Infrastruktur für den großflächigen Betrieb. Aber das Unternehmen ist überzeugt, dass Innovationen und Investitionen bald kommen werden. Denn die Verbraucher wünschen sich grüne Mobilität.

Erst will Flixbus mit der Deutschen Bahn konkurrieren und dafür ein Flixtrain auf die Schienen bringen. Und nun will das Unternehmen auch in Sachen E-Mobilität Vorreiter sein: Es hat angekündigt, als weltweit erster Anbieter E-Busse im Fernbuslinienverkehr einzuführen. Ab April sollen die vollelektrischen Fernbusse in Frankreich im Testbetrieb auf der Strecke zwischen Paris und Amiens verkehren. In Deutschland soll dann im Frühsommer ein Bus zwischen Mannheim und Frankfurt am Main nachfolgen.

E-Mobilität: „Ein gesellschaftliches Anliegen“ - Der Grund für diese neuen Pläne ist einfach: „Die Fahrgäste möchten klimafreundliche Alternativen“, sagt Flixbus-Pressesprecher David Krebs. Das Fernbusunternehmen sei überzeugt, mit diesem ersten Schritt eine Investition in die Zukunft zu tätigen. Schließlich sei E-Mobilität „ein gesellschaftliches Anliegen“ und am Ende auch die Zukunft, ist Krebs überzeugt. Allerdings kosten die Busse in der Anschaffung doppelt so viel wie Modelle mit Benzinmotor, so der Pressesprecher.

Reichweite: 200 Kilometer – Ladezeit: 3 Stunden
Doch nicht nur die Kosten sind nach dem derzeitigen Stand ein Problem, sondern auch die Technik: So haben die E-Busse aktuell nur eine Reichweite von 200 Kilometern. Die Ladezeit beträgt zudem drei Stunden. Die Reichweite beschränkt die E-Busse auf ausgewählte Strecken wie zwischen Paris und Amiens oder zwischen Mannheim und Frankfurt am Main. Bei Routen unter 200 Kilometern müssen Passagiere nicht drei Stunden warten, bis die Busse wieder geladen sind. Das Unternehmen setze auf technische Innovation der Akkus und der Ladetechnologie in nächster Zukunft, damit Reichweite und Ladedauer sich bessern, bemerkt Krebs dazu.

Auch bei besseren technischen Werten der Busse und Akkus fehle in Deutschland noch eine wichtige Voraussetzung: Die Infrastruktur ist gar nicht da. „Es ist so, dass eine gute Infrastruktur an Ladesäulen aktuell in Deutschland noch fehlt“, so der Pressesprecher. Auch hier müsste – auch vonseiten der Politik – noch einiges geleistet werden.

Allerdings habe das Unternehmen schon gute Erfahrungen gesammelt, etwa mit der Stadt Mannheim, mit der es in Kontakt stehe und die sich „sehr offen“ für E-Mobilität zeige. Zwar müsse Flixbus die Maßnahmen selbst in die Wege leiten, aber die Infrastruktur werde in Zusammenarbeit mit der Stadt angelegt.

sputniknews


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