Aktienkurs der Deutschen Bank zieht an

  09 April 2018    Gelesen: 1507
Aktienkurs der Deutschen Bank zieht an

John Cryan muss gehen, Christian Sewing übernimmt: Der unerwartet rasche Wechsel an der Spitze der Deutschen Bank sorgt im Frankfurter Aktienhandel für Aufsehen. Die ersten Reaktionen an der Börse zeigen, wie die Masse der Anleger die Personalie bewertet.

 

Der Aktienkurs der Deutschen Bank hat zum Wochenauftakt positiv auf die Neubesetzung des Chefpostens reagiert. In den ersten Minuten nach der Eröffnung zogen die Anteilsscheine um gut 3,3 Prozent an auf 11,73 Euro. Der Eröffnungskurs lag sogar noch etwas höher bei 11,85 Euro.

Wie die Deutsche Bank nach einer Sitzung im Aufsichtsrat am Vorabend bekannt gab, übernimmt der 47-jährige Christian Sewing den Posten des bisherigen Vorstandsvorsitzenden John Cryan mit sofortiger Wirkung.

Die Entscheidung fiel am späten Sonntagabend: Im vorbörslichen Geschäft am frühen Morgen nach der Weichenstellung notierten die Anteilsscheine zeitweise fast 6,0 Prozent im Plus. Vor dem Wochenende waren die Aktien von Deutschlands größtem privaten Kreditinstitut mit einem Abschlag von 2,6 Prozent bei 11,35 Euro aus dem Handel gegangen.

Sewing war zuvor einer der beiden Stellvertreter Cryans und innerhalb der Deutschen Bank für das Privatkundengeschäft zuständig. Es ist das erste Mal seit langem, dass die Deutsche Bank nicht von einem Investmentbanker geführt wird. Sewing soll das Haus wieder in die Gewinnzone führen.

Sewer kündigt "harte Entscheidungen" an
"Der Wechsel wird erst einmal positiv gesehen", kommentierte ein Börsianer die Entwicklung am Morgen. "Die Anleger hoffen, dass der neue Chef auch neue Impulse setzt." Cryan, der Mitte 2015 Nachfolger von Anshu Jain geworden war, hatte zahlreiche teure Skandale zu den Akten gelegt. Es gelang ihm jedoch nicht, das Institut zurück in die Gewinnspur zu führen.

In einem Brief an die Belegschaft dankte der neue Bankchef Sewing seinem Vorgänger für alles, "was er für unsere Bank und uns alle geleistet" habe. In seiner Amtszeit habe John Cryan die Bank durch "äußerst schwierige Zeiten geführt". Zugleich schwörte er die Mitarbeiter auf schwere Zeiten ein. "Es gibt nichts, worauf wir uns ausruhen können", erklärte er. Sewer kündigte an, die Bank auf den Pfad der Profitabilität zurückführen zu wollen. In diesem Zusammenhang sprach er ausdrücklich von "harten Entscheidungen", die das neue Führungsteam "treffen und umsetzen" werde.

Quelle: n-tv.de


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