Was die nächste Kampfjet-Generation können soll

  10 April 2018    Gelesen: 811
Was die nächste Kampfjet-Generation können soll

Die Kampfjets der fünften Generation, zu der beispielsweise die amerikanische F-35, die russische Su-57 und die chinesische J-20 zählen, haben sich noch nicht ganz etabliert. Und schon wird an der nächsten Generation getüftelt. Mit welchen Eigenschaften könnte diese versehen sein und welche Unterschiede gibt es in den Ländern?

Die russische Zeitung „Iswestija“ schreibt in ihrer Onlineausgabe: „Kaum haben die Kampfjets der fünften Generation mit ihren Überschall-Marschgeschwindigkeiten, fortgeschrittenen Informationssystemen, integrierten funktechnischen Komplexen und Tarnkappen-Optionen den Himmel erschlossen, ist es schon an der Zeit, Maschinen der sechsten Generation zu entwerfen.“

Wie die Zeitung erläutert, gibt es vorerst keine Angaben zum technischen Erscheinungsbild und den taktischen Möglichkeiten der sechsten Generation, doch einige Entwicklungstrends lassen sich bereits erkennen.

„Erstens ist es von vornherein eine doppelte Ausfertigung: Die Maschine soll sowohl in bemannter als auch in unbemannter Version gebaut werden können. Zweitens (das ist eine direkte Fortsetzung) lässt sie sich voraussichtlich in ein Kampf-Netz integrieren: Flugzeuge sollen sich zu einem Schwarm vereinigen, um in einem gemeinsamen Informationsraum zu operieren. Zunächst wird davon ausgegangen, dass Roboter von bemannten Maschinen ‚angeführt‘ werden sollen“, so der Bericht.

Die Flugzeuge der sechsten Generation sollen, wie es weiter heißt, in der Lage sein, hyperschallschnell zu fliegen und womöglich auch in den angrenzenden Weltraum aufzusteigen. Zudem gibt es Vermutungen, dass solche künftigen Kampfjets fähig sein könnten, ihre Form im Flug zu ändern.

Auch die Palette von Waffen soll, so der Bericht, durch Neuentwicklungen ergänzt werden: „Zumindest sind Bord-Laser zu erwarten, aber auch starke Generatoren elektromagnetischer Strahlung, um Ausrüstungen gegnerischer Maschinen lahmzulegen.“

Diese Prognosen sind aber allgemein. Ob konkrete nationale Projekte ihnen entsprechen werden, steht noch nicht fest. Flugzeuge der sechsten Generation sind ja erst geplant. Etwa der im Juli 2017 von Deutschland und Frankreich gemeinsam angekündigte Kampfjet soll dem Bericht zufolge zu dieser Generation zählen.

Wie die russische Tageszeitung „Moskowski Komsomolez“ berichtete, liegen wohl die USA beim Konzipieren der sechsten Generation vorne: „Zumindest ist aus offiziellen Quellen bekannt, dass das US-Projekt den Namen F/A-XX hat. Es handelt sich um ein zweisitziges Jagdflugzeug mit zwei Triebwerken. Das Pentagon hat Boeing mit der Entwicklung beauftragt und das Flugzeug soll bis 2030 fertiggestellt werden.“ Das Blatt schrieb auch unter Berufung auf den früheren Chief of Naval Operations, Jonathan Greenert, die neue Maschine solle nicht so sehr auf Geschwindigkeit und Tarnkappentechnik setzen, sondern eher auf die Reichweite der Radare und Waffen.

Auch China arbeitet, wie das Blatt weiter berichtete, aktiv an einem Kampfjet der sechsten Generation: Im Gegensatz zu seinem US-Pendant soll der chinesische Mehrzweckjäger superwendig sein. 

Und was ist mit Russland? Das Blatt schrieb: „Die Angaben zu den Aussichten des russischen Jagdflugzeugs der sechsten Generation sind ziemlich widersprüchlich. Die einen Fachleute sagen, das Thema gehöre vorerst in den Bereich Science Fiction. Die anderen behaupten dagegen, derzeit werde eine Phase der Ideenfindung und Aufgaben-Formulierung durchlaufen. Die dritten beteuern überhaupt, die Arbeit laufe auf Hochtouren, die Maschine steige voraussichtlich im Zeitraum von 2023 bis 2025 erstmals in den Himmel, werde MiG-41 heißen und 2030 fertiggestellt sein (…) Vertreter der Rüstungsindustrie und Flugzeug-Beamte ziehen  es vor, offizielle Erklärungen zum Thema zu vermeiden.“

sputniknews


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