„Giftgasangriff“ in Duma: Russlands ABC-Abwehr findet vor Ort keine Spur

  12 April 2018    Gelesen: 2213
„Giftgasangriff“ in Duma: Russlands ABC-Abwehr findet vor Ort keine Spur

Nach dem angeblichen Giftgasangriff im syrischen Duma haben ABC-Abwehrspezialisten des russischen Militärs die Gegend untersucht und nach eigenen Angaben keinerlei Hinweise auf eine Anwendung chemischer Kampfstoffe ausfindig machen können.

Russische ABC-Spezialisten und Militärmediziner seien am 9. April, einen Tag nach der angeblichen Attacke, vor Ort eingetroffen, haben Proben genommen und Splitter gesammelt, teilte Viktor Posnichir, Vizechef der Operativen Verwaltung des russischen Generalstabs, am Mittwoch mit.

Deren Untersuchung habe „keine Überreste von Nerven- und chlorhaltige Kampfstoffen“ nachgewiesen. Im Zuge weiterer Untersuchungen der Gegend und des Krankenhauses, das von der umstrittenen Hilfsorganisation „Weißhelme“ gefilmt worden war, und der Befragungen des Personals und von Patienten seien „weder Hinweise auf eine Anwendung von Kampfstoffen noch Betroffene selbst“ entdeckt worden, sagte Posnichir. Er lud Experten der Weltgesundheitsorganisation WHO ein, sich selbst ein Bild vor Ort zu machen.

Oppositionelle syrische Internetportale hatten in der vergangenen Woche über einen Chlorgas-Einsatz in der von Rebellen kontrollierten Ortschaft Duma östlich von Damaskus mit Dutzenden Toten berichtet. Ihre Informationen wurden schnell von westlichen Medien und Spitzenpolitikern aufgegriffen, die die Regierung des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad für die angebliche Attacke verantwortlich machten. Damaskus bestreitet das. Eine unabhängige Ermittlung blieb vorerst aus.

Dennoch drohte US-Präsident Donald Trump am Mittwoch, in allernächten Zeit Syrien mit „intelligenten“ Raketen angreifen zu wollen. „Mach dich gefasst Russland“, schrieb er auf Twitter. Aus Moskau hieß es, Russland behalte sich das Recht vor, die US-Raketen abzuschießen.

Nach russischen Angaben hat es keinen Giftgasangriff gegeben. Die Information über die angebliche Attacke tauchte vor dem Hintergrund der Erfolge der syrischen Armee in der Rebellenenklave Ost-Ghuta bei Damaskus auf. Mit der Flucht der Militanten aus dieser Region schwindet die Hoffnung der USA, dass Präsident Assad gestürzt wird.

Der russische Generalstab hatte bereits am 13. März gewarnt, dass Militante in Ost-Ghuta die Inszenierung eines Chemiewaffen-Einsatzes vorbereiten würden, um den USA einen formellen Anlass für den Angriff auf Assad zu liefern. Experten warnen unterdessen vor einem militärischen Konflikt zwischen den Atommächten USA und Russland.

sputniknews


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