S-400 in Syrien: Ein Waffensystem bläst Dritten Weltkrieg ab

  14 April 2018    Gelesen: 1976
S-400 in Syrien: Ein Waffensystem bläst Dritten Weltkrieg ab

Trump und seine Kollegen haben eine Auszeit genommen. Nicht etwa, um nach Beweisen für den angeblichen Giftgasangriff im syrischen Duma zu suchen. Der Westen braucht Zeit, um sich der Möglichkeiten der russischen Flugabwehr klarzuwerden. Wie gern würde Washington seine Ziele durchsetzen, wenn nur die drohenden Eigenverluste nicht wären.

Die entstandene Pause bei der Vorbereitung des „Vergeltungsschlags“ gegen Syrien wird offiziell damit begründet, dass Beweise für den angeblichen C-Waffen-Einsatz Baschar al-Assads ausgewertet werden müssen. Doch diese Begründung ist nichts weiter als mediale Verhüllungstaktik.

Was Washington, London und Paris wirklich auswerten, sind die möglichen Folgen eines Syrien-Angriffs angesichts der russischen Versprechen, darauf angemessen zu reagieren. Diese Auswertung führt zu einer für den Westen ungemütlichen Erkenntnis.

Erstens: Kampfjets sollte man gegen Syrien besser nicht einsetzen, solange in dieser arabischen Republik die russischen Flugabwehrsysteme S-400 stationiert sind. Eine zu leichte Beute wären die Düsenjäger für die russischen Raketen. Es sei denn, man versucht, die Fla-Systeme vor dem eigentlichen Angriff auszuschalten. Doch würde dies unvermeidbar Opfer unter den russischen Soldaten verursachen — mit all den unüberschaubaren und unberechenbaren Szenarien, die daraus folgen.

Also bleiben nur die Marschflugkörper, von Kriegsschiffen abgefeuert. Aber auch hier stößt der Westen auf schwere Probleme. Britische Medien berichten, dass die Abfangraketen der S-400-Systeme mit bis zu 1.000 Metern pro Sekunde schnell fliegen und etliche, tief (nur wenige Meter überm Meeresspiegel) fliegende Zeile bekämpfen können – perfekt also, um die Tomahawks zu köpfen.

Die einzige Möglichkeit: Die Überlegenheit nicht durch Qualität, sondern durch Quantität erringen. Ein massiver Schlag mit aberhunderten Marschflugkörpern. Nur käme dies einem Flächenbombardement gleich, das weitläufige Zerstörungen und zahlreiche Opfer zur Folge hätte. Und dies wiederrum würde nicht ungestraft bleiben.

Dabei ist der Erfolg auch bei einem Flächenangriff nicht garantiert, weil die USA und ihre Verbündeten die Möglichkeiten der S-400-Systeme und Moskaus weiterführende Gegenschritte ja doch nicht so genau im Voraus einschätzen können.

Ein Vergleich mit dem letztjährigen Tomahawk-Angriff der US-Navy auf die Luftwaffenbasis Schairat ist hier übrigens fehl am Platz: Das war ein punktueller Angriff, das russische Militär war im Vorfeld informiert worden und die S-400-Raketen wurden nicht eingesetzt. Die jetzige Lage ist eine grundlegend andere. 

Sollte es also zu einem Schlag gegen Syrien kommen, hätte er sehr negative Konsequenzen für den Westen – das sieht der Westen ja selbst ein: Das Ansehen Washingtons, Londons und Paris‘ wäre beschädigt, von den militärischen und politischen Folgen ganz abgesehen. Russland würde gewinnen: Moskau hätte seiner Entschlossenheit wegen die internationalen Sympathien auf seiner Seite. Und russische Waffensysteme stünden noch höher im Kurs.

sputnik.de


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