„All diese Fälle haben etwas gemeinsam. Alle Dokumente sind für geheim erklärt worden und wir haben keine Möglichkeit zu erfahren, was konkret in diesen Materialien enthalten ist. Dies bezieht sich sowohl auf den Fall Skripal als auch auf den Fall von Nikolaj Gluschkow“, erklärte der Botschafter am Freitag auf einer Pressekonferenz, bei der ein Bericht der diplomatischen Mission zum Vorfall in Salisbury vorgestellt wurde.
Im Fall Skripal berufen sich die britischen Behörden auf „eine Reihe von Morden, die vom (russischen – Anm. d. Red.) Staat gefördert wurden“, heißt es in dem besagten Bericht. Dazu zähle auch der Mord an Alexander Litwinenko im Jahr 2006.
„In Wirklichkeit zeigt der Mord an Alexander Litwinenko den Wunsch von Whitehall (Straße im Londoner Regierungsviertel, Synonym für die britische Zentralmacht – Anm. d. Red.), Schlüsselinformationen geheim zu halten und ernsthafte Anklagen zu erheben, die von keinen Tatsachen gestützt werden. Das gleiche Szenario, allerdings etwas schneller, spielt sich auch jetzt ab“, geht aus dem Schreiben ferner hervor.
So entwickelten sich die Fälle des Ex-Doppelagenten Sergej Skripal, des Geschäftsmannes Nikolaj Gluschkow und des Ex-Geheimdienstlers Alexander Litwinenko scheinbar nach demselben Szenario, heißt es in dem Bericht abschließend.
Nikolaj Gluschkow, ein russischer Manager, war am 12. März tot in seiner Londoner Wohnung aufgefunden worden. Gluschkow hatte für die russischen Großkonzerne Avtovaz und Aeroflot gearbeitet. Wegen Betrug und Geldwäsche wurde er 2004 zu drei Jahren und drei Monaten Haft verurteilt. 2010 erhielt er in Großbritannien Asyl. Zunächst waren die Umstände seines Todes unklar. Inzwischen soll die britische Polizei aber von Mord ausgehen – am Hals von Gluschkow seien Spuren von Gewalt entdeckt worden.
Der Offizier des russischen Geheimdienstes FSB und spätere britische Nachrichtendienstler Alexander Litwinenko verstarb 2006 in Großbritannien nach anfänglichen medizinischen Fehldiagnosen und Behandlungen an den Folgen einer Vergiftung mit Polonium 210.
sputniknews
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