Paris vermeldet erfolgreichen Militärschlag

  14 April 2018    Gelesen: 1333
Paris vermeldet erfolgreichen Militärschlag

Drei Ziele nehmen Frankreich, Großbritannien und die USA in Syrien ins Visier. Nach eigenen Angaben ist ihr Militärschlag erfolgreich: Das syrische Chemiewaffen-Arsenal sei "zu einem großen Teil" zerstört worden.

Bei den westlichen Luftangriffen ist das syrische Chemiewaffen-Arsenal nach Angaben der französischen Regierung "zu einem großen Teil" zerstört worden. Das gab Außenminister Jean-Yves Le Drian in Paris bekannt, nachdem das französische, das britische und das US-amerikanische Militär in der Nacht Ziele in Syrien mit Raketen angegriffen haben. Er führte weiter aus, Frankreich verfüge über "verlässliche Informationen", dass die syrische Staatsführung hinter dem mutmaßlichen Chemiewaffenangriff vom 7. April in der Stadt Duma stecke.

Aus französischen Diplomatenkreisen heißt es, die Vergeltungsangriffe hätten sich auf Lager- und Produktionsstätten chemischer Waffen konzentriert. Andere Ziele wie Flughäfen habe man nicht in Erwägung gezogen. Nach US-Angaben wurden ein Forschungszentrum bei Damaskus, eine mutmaßliche Lagerstätte für chemische Waffen sowie eine Kommandoeinrichtung bei Homs bombardiert.

Französische Diplomaten sprachen von einer komplexen Operation, da die Raketen von verschiedenen Standorten abgefeuert worden seien. Die französischen Streitkräfte haben demnach zwölf Raketen auf zwei Ziele in Homs geschossen.

Russland meldet 103 Marschflugkörper
Die USA, Großbritannien und Frankreich hatten ihren Militärschlag in der Nacht mit dem mutmaßlichen Chemiewaffeneinsatz im syrischen Ost-Ghuta am 7. April begründet. Der Westen macht dafür die Regierung von Baschar al-Assad verantwortlich. Dabei waren mindestens 42 Menschen ums Leben gekommen. Russland ist einer der engsten Verbündeten der syrischen Regierung.

Die französischen Streitkräfte haben nach eigenen Angaben für ihren Militäreinsatz in Syrien Fregatten und Kampfflugzeuge mobilisiert. Großbritannien setzte vier Flugzeuge der Royal Air Force ein. Die US-Raketen sind dem Pentagon zufolge von Kriegsschiffen und einem strategischen B-1-Bomber abgefeuert worden.

Nach russischen Angaben sind mehr als 100 Raketen abgefeuert worden. Demnach hat die syrische Luftabwehr 71 der 103 Marschflugkörper vor dem Einschlag. Das teilte Generaloberst Sergej Rudskoj vom russischen Verteidigungsministerium mit. Es habe keine Todesopfer gegeben, einige Menschen seien leicht verletzt worden.

OPCW untersucht Giftgasangriff

Der russische Generaloberst warf den USA vor, kein Interesse daran zu haben, den Giftgasangriff durch die Organisation für das Verbot von Chemiewaffen (OPCW) aufklären zu lassen. "Sie wollen nur den Friedensprozess in Syrien zum Scheitern bringen und die Situation im Nahen Osten destabilisieren", sagte Rudskoj der Agentur Tass zufolge. Die OPCW-Experten wollen von heute an untersuchen, ob in Ost-Ghuta tatsächlich Chemiewaffen eingesetzt wurden. Ihr Auftrag lautet jedoch nicht, die Verantwortlichen zu ermitteln.

Frankreich will dagegen nach eigenen Angaben mit den Luftschlägen eine politische Lösung des Konflikts durchsetzen. Der Angriff sei eine militärische Antwort darauf gewesen, dass Syrien gegen das Verbot von Chemiewaffen verstoßen habe, sagte Außenminister Le Drian. Jetzt werde man abwarten, ob die politische Botschaft verstanden wurde.

sputniknews


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