Das steckt hinter antisemitischem Mobbing

  16 April 2018    Gelesen: 1298
Das steckt hinter antisemitischem Mobbing

Berichte über judenfeindliche Beleidigungen und Übergriffe an Schulen sorgen bundesweit für Aufsehen. Hier erzählen Experten, was zu religiösem Mobbing führt und wie Lehrer damit umgehen können.

Eine Zweitklässlerin, die von Mitschülern als "Jüdin" beschimpft wird, Todesdrohungen bekommt, weil sie nicht an Allah glaubt, und ein IS-Enthauptungsvideo, das in einem Chat von Grundschülern auftaucht: An einer Berliner Grundschule soll ein Mädchen massiv von muslimischen Mitschülern gemobbt worden sein. So erzählte es der Vater des Mädchens der "Berliner Zeitung".

Seitdem berichten Medien verstärkt über antisemitische Übergriffe an Schulen, die vor allem von muslimischen Schülern ausgehen sollen. Politiker reagieren empört. CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt forderte "Null-Toleranz-Strategie" gegen Islamismus auf dem Schulhof. Es bedürfe "einer konsequenten Vermittlung unserer Leitkultur im Unterricht". Bundesfamilienministerin Franziska Giffey will bundesweit 170 "Anti-Mobbing-Profis" an Schulen schicken. 20 Millionen Euro stünden dafür bereit, sagte die SPD-Politikerin der "Passauer Neuen Presse".

Doch was steckt hinter der Aufregung? Und was ist wirklich los an deutschen Schulen?

"Fakt ist: Antisemitismus ist gerade wegen des Nahostkonflikts in einigen muslimischen Milieus fest verankert, auch in Deutschland", sagt Islamwissenschaftler Michael Kiefer dem SPIEGEL.

Ob der Antisemitismus an Schulen tatsächlich zugenommen hat, ist allerdings unklar, da solche Vorfälle nicht gesondert erfasst werden. Unions-Fraktionschef Volker Kauder will deshalb Schulen künftig verpflichten, judenfeindliche Vorkommnisse der Schulverwaltung zu melden.

spiegel


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