Syrien und Russland haben nach Angaben von britischen Vertretern das Ermittler-Team der Organisation für ein Verbot der Chemiewaffen (OPCW) bislang nicht nach Duma gelassen, wo die Bevölkerung mit Giftgas angegriffen worden sein soll. Das teilte die britische Delegation der OPCW auf Twitter mit. Sie berief sich dabei auf einen Bericht, den der Generaldirektor der OPCW, Ahmet Üzümcü, vor dem Exekutivrat der Organisation in Den Haag vorgestellt hat.
Das Experten-Team der OPCW, das den mutmaßlichen Giftgasanschlag untersuchen soll, sei am Samstag in Damaskus eingetroffen, könne aber nicht weiterreisen. "Russland & Syrien haben den Zugang zu Duma noch nicht erlaubt. Uneingeschränkter Zugang unerlässlich", heißt es in der Kurznachricht.
Russland weist den Vorwurf in einer kurzen Stellungnahme zurück. Für die Verzögerung seien die westlichen Luftangriffe verantwortlich, heißt es. "Das ist vollkommen ausgeschlossen. Das ist eine weitere Erfindung der Briten", sagte Vizeaußenminister Sergej Rjabkow in Moskau.
Der Westen macht die syrische Staatsführung für den mutmaßlichen Giftgasangriff vom 7. April in Duma in der einstigen Rebellenenklave Ost-Ghuta verantwortlich. Bei der Attacke wurden nach unbestätigten Angaben mehr als 40 Menschen getötet. In der Nacht zum Samstag hatten die Streitkräfte der USA, Frankreichs und Großbritanniens deswegen Luftangriffe auf Syrien geflogen.
Nach Angaben aus Washington und Paris haben sich die Militärschläge gegen Einrichtungen gerichtet, die das syrische Regime zur Herstellung von chemischen Kampfstoffen nutzen soll.
Quelle: n-tv.de
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