Beitritt zur WTO: Afghanistan hofft auf den Welthandel
Die afghanische Regierung sieht die WTO-Mitgliedschaft als Hoffnung für das vom Krieg gezeichnete Land. "Handelsbasiertes Wachstum wird neue wirtschaftliche Chancen und Arbeitsplätze schaffen, vor allem für Frauen", sagte Vizepräsident Mohammad Khan Rahmani bei einer Rede in Nairobi.
Die WTO-Mitgliedschaft ist für die Regierung die zweite Erfolgsnachricht in kurzer Zeit. In der vergangenen Woche hatten auch die Arbeiten an der sogenannten Tapi-Pipeline begonnen, die Gas aus Turkmenistan über Afghanistan und Pakistan nach Indien transportieren soll.
Doch der jahrelange Krieg hat einen großen Teil der afghanischen Infrastruktur zerstört und die meisten Investoren abgeschreckt. Im sogenannten Doing-Business-Report der Weltbank über die Bedingungen für Unternehmen landete Afghanistan 2015 auf Platz 183 von 189 Ländern.
Afghanistan war einst ein wichtiger Exporteur von landwirtschaftlichen Gütern und deckte in den Siebzigerjahren ein Zehntel des weltweiten Marktes für getrocknete Früchte ab. Hilfsorganisationen bemühen sich, Produkte wie Mandeln, Rosinen und Pistazien neben Klassikern wie Wollteppichen wieder zu afghanischen Exportgütern zu machen.