Bestseller-Autor Tom Wolfe ist tot

  16 Mai 2018    Gelesen: 1059
Bestseller-Autor Tom Wolfe ist tot

Der US-Schriftsteller und Journalist Tom Wolfe ist tot. Der Autor des Erfolgsromans "Fegefeuer der Eitelkeiten" starb zu Wochenbeginn in einem New Yorker Krankenhaus. Der stilsichere Vertreter des "New Journalism" wurde 88 Jahren alt.

 

Der US-Erfolgsautor und Journalist Tom Wolfe ist tot. Er starb am Montag im Alter von 88 Jahren in einem Krankenhaus in Manhattan, wie seine Agentin bestätigte. Zu seinen bekanntesten Werken gehört der Roman "Fegefeuer der Eitelkeiten". Wolfe lebte seit Jahrzehnten in New York. Er hinterlässt eine Frau und zwei Kinder.

Der 1931 im US-Bundesstaat Virginia geborene gelernte Reporter arbeitete daneben auch als Stil- und Gesellschaftskritiker. Bekannt wurde er in den 1960er-Jahren als einer der herausragenden Vertreter des sogenannten "New Journalism", der sich durch einen neuen Reportagestil abhob und Lesern eine vollkommen neue, schonungslose Art der teilnehmenden Beobachtung bot.

Der vielfach preisgekrönte Schriftsteller begründete mit Reportage-Sachbüchern wie "The Electric Kool-Aid Acid Test" aus dem Jahr 1968 seinen internationalen Ruhm. Das Buch gilt als eines der wichtigsten Textdokumente zum Lebensgefühl der US-amerikanischen "Hippie"-Bewegung. Wolfs Name wird häufig im gleichen Atemzug mit anderen berühmten Vertretern der New-Journalism-Schule wie etwa Truman Capote und Norman Mailer genannt.

"Amerikas sensibelster Chronist"

1987 legte Tom Wolfe mit "Fegefeuer der Eitelkeiten" seinen ersten Roman vor, der die Stimmung und das Leben in New York und den USA in den späten Achtzigerjahren einfängt. Das Buch entwickelte sich auf Anhieb zum Weltbestseller. Der Titel wurde später von Brian de Palma mit Stars wie Hanks, Bruce Willis, Morgan Freeman und Melanie Griffith in den Hauptrollen verfilmt.

Tom Wolfe sei "Amerikas sensibelster Chronist sozialer Exzesse", heißt es zum Beispiel in einer Rezension der "Neuen Zürcher Zeitung" zum Stellenwert des scharfzüngigen Autors in der US-Literaturszene. Seine Bücher verkauften sich teils in Millionenauflagen: Werke wie "A Man in Full" (deutsch: "Ein ganzer Kerl") hielten sich über Wochen an der Spitze der Bestseller-Liste in der "New York Times".

Tom Wolfe blieb aber auch seiner Arbeit als Sachbuchautor treu: In "Das Königreich der Sprache" ("The Kingdom of Speech") zum Beispiel ging er "einer der ungelösten Fragen der Menschheit nach. In "Mit dem Bauhaus leben" ("From Bauhaus to Our House") schildert er seinen Lesern, wie das Erbe der in Deutschland geborenen Architekten Walter Gropius und Mies van der Rohe das New Yorker Stilempfinden bis heute prägt. Zuletzt erschienen von ihm bei der Bertelsmann-Verlagstochter Random House Romane wie "Ich bin Charlotte Simmons" oder "Back to Blood".

Quelle: n-tv.de


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