Erdöl-Projekt trübt Verhältnis zwischen Russland und China

  22 Mai 2018    Gelesen: 1980
Erdöl-Projekt trübt Verhältnis zwischen Russland und China

Peking hat öffentlich seine Unzufriedenheit über die neuen Bohrarbeiten von Rosneft Vietnam im Südchinesischen Meer geäußert. Die Tochterfirma des russischen Erdölunternehmens Rosneft ist nun besorgt, dass das Projekt die Beziehungen zwischen Russland und China belasten könnte.

Der Sprecher des chinesischen Außenministeriums Lu Kang hatte laut der Agentur Reuters vergangene Woche erklärt, kein Land habe das Recht, Rohstoffe in den von China kontrollierten Gewässern zu fördern.

„Wir rufen die entsprechenden Seiten dazu auf, Chinas Souveränitätsrechte zu achten und nichts zu unternehmen, was die bilateralen Beziehungen oder den Frieden sowie die Stabilität in der Region beeinträchtigen könnte“, kommentierte Kang das Rosneft-Projekt.

Rosneft Vietnam hatte zuvor auf ihrer Webseite den Beginn von Bohrarbeiten im Erdölvorkommen „Rote Orchidee“ im Südchinesischen Meer bekannt gegeben. Das Vorkommen befindet sich jedoch innerhalb der sogenannten Neun-Striche-Linie – eines Gebiets im Südchinesischen Meer, das China für sich beansprucht.

Die russische Tochterfirma ist laut Reuters wegen Pekings Reaktion auf die Bohrarbeiten besorgt. Besonders weil kritische Töne aus China gegenüber Russland nur selten zu hören sind. In diesem Fall hat sich Peking aber öffentlich gegen das Rosneft-Projekt geäußert.

Hanoi hat inzwischen Chinas Einwände kommentiert. Die Gewinnung finde in den vietnamesischen Hoheitsgewässern und in Übereinstimmung mit dem Völkerrecht statt. Rosneft erklärte in einem Statement ebenfalls, die Bohrarbeiten würden ausschließlich in vietnamesischen Gewässern verlaufen. „Küstennahe Lizenzgebiete von Rosneft im Südchinesischen Meer liegen in den Hoheitsgewässern von Vietnam“, hieß es in der Erklärung.

Später kommentierte auch der Kremlsprecher Dmitri Peskow den Vorfall. „Soweit wir wissen, hat das Unternehmen erklärt, dass es in Übereinstimmung mit den erhaltenen Lizenzen agiert“, so Peskow.

sputniknews


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