Flughafen London: US-Behörden lassen muslimische Familie nicht nach Disneyland fliegen
Doch dazu kam es nicht: Als die britische Familie aus dem Nordosten Londons am 15. Dezember am Flughafen London-Gatwick auf ihren Flug nach Los Angeles wartete, kamen Beamte des US-Heimatschutzministeriums auf sie zu. Sie teilten den beiden Männern und neun Kindern mit, dass ihre Reiseerlaubnis in letzter Minute aufgehoben worden sei. Einen Grund hierfür nannten die US-Beamten nicht.
"Ich denke, es ist wegen der Angriffe auf Amerika. Sie sehen in jedem Muslim eine Bedrohung", sagte Mohammad Tariq Mahmood dem "Guardian". Dabei seien weder er noch sein Bruder jemals in Konflikt mit der Polizei geraten.
Erst vor wenigen Wochen hatte der US-Präsidentschaftsbewerber Donald Trump ein generelles Einreiseverbot für Muslime gefordert.
"Ich wurde noch nie so gedemütigt"
Die Familie bleibt nun nicht nur auf den Kosten von umgerechnet 12.200 Euro für die Flugtickets sitzen. Bevor die elf Briten von Sicherheitskräften aus dem Flughafen eskortiert wurden, mussten sie alles zurückgeben, was sie zuvor in Duty-Free-Shops am Airport gekauft hatten.
"Ich wurde in meinem ganzen Leben noch nie so gedemütigt", sagte Mahmood. "Ich arbeite hier. Ich führe ein Unternehmen. Aber wir wurden zu Feinden erklärt."
Nun will sich Großbritanniens Premierminister David Cameron des Falles annehmen. Er werde die Umstände des Flugverbots genau prüfen und gegebenenfalls reagieren, sagten Berater des Regierungschefs.
Zuvor hatte bereits die Abgeordnete aus dem Wahlkreis der Familie versucht, bei der US-Botschaft in London Antworten zu bekommen. Dabei sei sie jedoch "gegen eine Wand gelaufen", sagte die Labour-Politikerin Stella Creasy.