Der Aktienkurs der Deutschen Bank nähert sich dem niedrigsten Stand seit Jahrzehnten. Am Donnerstagnachmittag brach die Aktie erneut um zeitweise mehr als sechs Prozent ein. Auslöser waren Berichte von "Financial Times" und "Wall Street Journal", wonach eine wichtige amerikanische Aufsichtsbehörde die US-Sparte der Bank auf ihre Liste der "Problem-Banken" gesetzt habe.
Laut "Financial Times" hat die Federal Deposit Insurance Corporation (FDIC) den US-Ableger des größten deutschen Geldhauses im ersten Quartal auf die Liste jener Banken genommen, deren Schwäche das eigene Überleben gefährde. Wie das "Wall Street Journal" berichtet, ging dem Schritt eine ähnliche Abstufung durch die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) voraus. Die Fed habe das US-Geschäft der Deutschen Bank bereits vor etwa einem Jahr auf den Status "schwieriger Zustand" herabgestuft.
Offiziell wollte sich keine der Behörden zu Berichten äußern. Die Deutschen Bank teilte auf Anfrage mit, man äußere sich grundsätzlich nicht zur Kommunikation mit einzelnen Aufsichtsbehörden. Die Muttergesellschaft Deutsche Bank sei aber sehr gut kapitalisiert und habe signifikante Liquiditätsreserven. Auch die US-Tochter Deutsche Bank Trust Company Americas habe eine "sehr robuste Bilanz". An den Schwächen im US-Geschäft werde aber gearbeitet.
Die US-Sparte des größten deutschen Geldhauses gilt schon lange als ein Problem der Bank. Erst jüngst hatte der neue Vorstandschef Christian Sewing angekündigt, man werde sich aus Teilen des amerikanischen Investmentbankings zurückziehen.
spiegel
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