Trump zündet nächste Zollrakete

  19 Juni 2018    Gelesen: 1065
Trump zündet nächste Zollrakete

Der amerikanisch-chinesische Handelsstreit schaukelt sich weiter hoch. US-Präsident Trump reagiert nun auf die von Peking geplanten Vergeltungszölle für frühere US-Aufschläge. Die Antwort aus Peking kommt prompt.

 

Im Handelsstreit zwischen den USA und China droht eine weitere Eskalation. US-Präsident Donald Trump kündigte die Verhängung von neuen Zöllen auf chinesische Waren im Volumen von 200 Milliarden Dollar an, sollte die Regierung in Peking ihre geplanten Vergeltungszölle für frühere US-Aufschläge tatsächlich umsetzen.


Die Antwort aus Peking ließ nicht lange auf sich warten. China warf Trump "Erpressung" vor. Das US-Vorgehen von "extremem Druck und Erpressung" weiche von dem Konsens ab, den beide Seiten in mehreren Verhandlungsrunden erzielt hätten, hieß es in einer Erklärung auf der Internetseite des chinesischen Handelsministeriums. Sollten die USA die Pläne umsetzen, bleibe China keine Wahl, als entsprechende Gegenmaßnahmen zu ergreifen.

Er habe seinen Handelsbeauftragten angewiesen, eine Liste entsprechender Güter zusammenzustellen, sagte Trump. Der Aufschlag solle zehn Prozent betragen. Nach der Ankündigung gab der Dollar in Fernost zum Yen nach, die Börse in Tokio eröffnete im Minus. Die Furcht vor einem ausgewachsenen US-chinesischen Handelskrieg hatte zuvor den Aktienmarkt in New York belastet.

Trump gab die angedrohten neuen Maßnahmen in einer Erklärung bekannt. "Diese Zölle werden nach dem Abschluss des juristischen Prozesses dann in Kraft treten, wenn China sich weigert, seine Praktiken zu ändern und auch wenn es darauf besteht, seine jüngst angekündigten neuen Zölle umzusetzen", hieß es weiter.

Sollte China als Reaktion auf den neuen US-Schritt selbst wiederum neue Zölle verhängen, würden die USA "mit zusätzlichen Zöllen auf weitere 200 Milliarden Dollar an Waren" antworten. Ursprünglich hatte Trump angekündigt, auf chinesische Reaktionen auf die US-Zölle mit Maßnahmen zu antworten, die sich auf 100 Milliarden Dollar summieren würden.

Waren aus "Made in China 2025"-Programm im Visier

Die USA hatten zunächst Schutzzölle auf Stahl- und Aluminiumimporte verhängt. Dann ordnete Trump Zölle von 25 Prozent auf mehr als 800 chinesische Waren an - darunter Autos sowie Industrie- und High-Tech-Güter. Das Volumen beläuft sich auf 50 Milliarden Dollar. Die Maßnahme richtet sich nach Angaben des US-Präsidialamts auf Waren aus dem strategischen "Made in China 2025"-Programm, mit dem die Volksrepublik ihre Wirtschaft ankurbeln wolle, "aber das Wirtschaftswachstum der Vereinigten Staaten und vieler anderer Länder schädigt".

China reagierte mit der Ankündigung von eigenen Zöllen von 25 Prozent auf 659 US-Produkte wie Fleisch, Gemüse, Soja, Whiskey, Tabak und Autos. Auch hier beträgt das Volumen 50 Milliarden Dollar.

Quelle: n-tv.de


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