Zweieinhalb Stunden warten an der Passkontrolle

  13 Auqust 2018    Gelesen: 1142
Zweieinhalb Stunden warten an der Passkontrolle

Das hohe Passagieraufkommen zur Ferienzeit sorgt an vielen Flughäfen für Chaos. In London-Heathrow mussten Passagiere vor allem an den Passkontrollen Geduld mitbringen.

 

Der Flughafen London-Heathrow ist einer der größten Airports der Welt. Und wer von dort fliegt, muss Zeit mitbringen. Im Juli mussten Passagiere durchschnittlich zweieinhalb Stunden allein an der Passkontrolle anstehen. Das geht aus offiziellen Statistiken der britischen Airline Virgin Atlantic hervor, wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet.


Eigentlich sollten die Wartezeiten demnach nicht länger als 45 Minuten sein. Doch dieses Ziel konnten die Grenzbeamten an 30 von 31 Tagen im Juli bei 95 Prozent der Passagiere, die von außerhalb des Schengenraums einreisten, nicht einhalten.

Am 6. Juli waren den Erhebungen zufolge die Schlangen am längsten. An diesem Tag mussten Reisende von außerhalb des Schengenraums bis zu zwei Stunden und 36 Minuten an der Passkontrolle warten. Einen Tag zuvor, am 5. Juli, verzeichnete London-Heathrow den betriebsamsten Tag in seiner Geschichte: 262.000 Fluggäste passierten an dem Sonntag den Flughafen. Im gesamten Juli waren es rund 7,8 Millionen.

Dem hohen Passagieraufkommen stehen zeitaufwendige Grenzkontrollen gegenüber. Schon länger steht der größte Flughafen Europas in der Kritik, wegen seiner Passkontrollen für Flugverspätungen mitverantwortlich zu sein. Vergangene Woche hatte sich der Geschäftsführer von British Airways über die langen Wartezeiten in Heathrow beschwert und gesagt, die Schlangen seien länger als an den anderen großen, internationalen Flughäfen. Wenn Großbritannien sich auch nach dem EU-Austritt am Markt behaupten wollen würde, solle sich der Flughafen dringend um Verbesserungen kümmern, sagte er dem britischen "Telegraph" zufolge.

Der Vorstand von Virgin Atlantic nannte die Wartezeiten "inakzeptabel". "Wir stimmen alle überein, dass Sicherheit an unseren Flughäfen die oberste Priorität haben sollte", sagte Craig Kreeger, der Geschäftsführer von Virgin Atlantic. "Aber andere Flughäfen schaffen es auch, ihre Grenzkontrollen effektiver durchzuführen."

Das britische Innenministerium reagierte und sagte, es werde 200 zusätzliche Beamte beschäftigen, die ihre Kollegen während der Hauptreisezeit im August und September unterstützen sollten. Jedoch werde man bei den Grenzkontrollen keine Kompromisse machen, hieß es in einer Mitteilung.

Der Geschäftsführer des Heathrow-Airports, John Holland-Kaye, hatte vergangene Woche gesagt, dass er sich dafür einsetze, dass Passagiere aus sogenannten Low Risk Countries wie etwa den USA elektronische Passkontrollen nutzen dürften. Die Pass-Scanner sind sonst nur für Reisende innerhalb des Schengenraums geöffnet.

Nicht nur in Heathrow ist der Andrang groß, auch der größte deutsche Flughafen hat Passagierrekorde zu vermelden: Mit 237.966 Passagieren zählte der Frankfurter Flughafen am 29. Juli so viele Fluggäste wie nie zuvor an einem Tag. Vom größten deutschen Flughafen verreisten im Juli 2018 rund 6,9 Millionen Fluggäste, ein Passagier-Plus im ersten Halbjahr des Jahres von 8,8 Prozent. Der Europa-Verkehr blieb dabei unverändert Wachstumstreiber.

spiegel


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