Thailand verbietet den Import von Elektronikschrott und folgt damit dem Beispiel Chinas und Vietnams. Die Militärregierung in Bangkok kündigte ein neues Gesetz dazu an. Die asiatischen Staaten wollen damit verhindern, zur Müllkippe der Industrieländer zu werden. Insgesamt solle die Einfuhr von 432 Sorten Elektro- und Elektronikschrott verboten werden, sagte ein Regierungsvertreter.
Detaillierte Listen würden in den nächsten Tagen veröffentlicht. Das Verbot solle innerhalb von sechs Monaten in Kraft gesetzt werden. Elektroschrott enthält eine ganze Reihe wertvoller Bestandteile wie Gold, Silber und Kupfer sowie seltene Erden. Er kann aber auch gefährliche und giftige Materialien wie Blei, Quecksilber und Kadmium enthalten.
Elektrische Geräte, die repariert und noch genutzt werden können, sollen von dem Importverbot ausgenommen werden. Auch Metallschrott darf weiter importiert werden, wenn er sortenrein und gereinigt angeliefert wird. Umweltminister Surasak Kanchanarat sagte der Tageszeitung "The Nation": "Wir müssen eine gute Umwelt und die Gesundheit unserer Bürger vor die industrielle Entwicklung stellen."
Plastik auch recyceln
Als nächsten Schritt plant Thailand nach Informationen aus dem Umweltministerium in den nächsten zwei Jahren auch ein Importverbot für Plastikmüll. Die Militärregierung hat die Eindämmung von Müll zur Priorität erklärt und Ziele bis 20121 ausgegeben. So soll der Gebrauch von Plastiktüten und Plastikflaschen unter anderem durch eine Steuer stark reduziert werden. Bis 2021 sollen zudem bis zu 60 Prozent des Plastiks recycelt werden. Thailand selbst ist einer der größten Produzenten von Plastikmüll. Viel davon landet im Meer.
In Thailand waren in den vergangenen Monaten enorme Mengen an Elektromüll aus der EU, den USA sowie Japan, Hongkong und Singapur gelandet. Nach Medienberichten kamen große Teile davon illegal ins Land.
Quelle: n-tv.de
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