El Nino bringt schwere Überschwemmungen
In Banado Norte, einem Armenviertel im Norden der Haupstadt, schimpfen die Menschen, die Regierung habe sich nur um sie gekümmert, als der Papst im Juli kam, jetzt komme keine Hilfe an: "Als der Papst kam, wurde alles in Bewegung gesetzt, selbst der Präsident kam. Alles wurde hergerichtet, damit es schön aussieht, alles war gut organisiert. Aber jetzt leben die Menschen auf der Straße und es kommt kaum Hilfe an."
Die Regierung habe nur Sperrholzplatten geliefert, damit sie sich behelfsmäßige Hütten zusammenzimmern können, erzählen die Bewohner. Die stehen jetzt anklagend mitten im Regierungsviertel neben dem Parlament. Es könnte Wochen oder gar Monate dauern, bis das Wasser abfließt.
Die Gesundheitsbehörden warnen bereits vor Krankheiten. Agueda Cabello vom Nationalen Gesundheitsdienst sagt, schon vor den jüngsten Überschwemmungen habe es eine wachsende Zahl an Fällen von Dengue-Fieber und Tropen-Krankheiten gegeben, die durch Mückenstiche übertragen werden: "Das dürfte mit dem Phänomen El Nino zusammenhängen, und das schon im Vorgriff auf die eigentliche El Nino-Saison."
Dürre und Überschwemmungen
Das Wetterphänomen El Nino tritt mehr oder weniger regelmäßig auf und sorgt weltweit, je nach Region, für Dürren und Waldbrände oder für katastrophale Niederschläge.
El Nino, das Christkind heißt es, weil sich in Südamerika die schlimmsten Folgen meistens in der Weihnachtszeit zeigen. Kolumbien meldet Dürre und Waldbrände. In Paraguay und den Nachbarländern hat es so viel geregnet wie seit Jahrzehnten nicht mehr.