Bei einer Neuauflage des Referendums würden die Briten einer Umfrage zufolge aktuell nicht mehr für den Austritt aus der EU stimmen. Demnach plädieren 59 Prozent für einen Verbleib in der Europäischen Union und 41 Prozent für einen Abschied, wie aus einer Umfrage vom Institute NatCen und "The UK in a Changing Europe" hervorgeht. Dies ist die höchste Zustimmung für eine EU-Mitgliedschaft in einer Erhebung seit dem Volksentscheid im Juni 2016. Damals hatten 51,9 Prozent für den Austritt gestimmt und 48,1 Prozent dagegen.
Umfrageleiter John Curtice betonte zwar, die Erhebung sei etwas verzerrt. Denn der Umschwung gehe auch auf Wähler zurück, die vor gut zwei Jahren nicht abgestimmt hätten. Allerdings dürften bei einem zweiten Votum die EU-Befürworter wohl mit rund 54 Prozent die Oberhand behalten. Die Regierung in London hat ein zweites Referendum aber ausgeschlossen, und auch die oppositionelle Labour Partei rührt nicht die Werbetrommel.
Großbritannien will die EU im März 2019 verlassen. Ob ein einigermaßen geregelter Ausstieg bis dahin gelingt, ist unklar. Die Verhandlungen gestalten sich schwierig. Premierministerin Theresa May bekräftigte, an einer Einigung bis Oktober festzuhalten. "Wir arbeiten für einen guten Deal."
Die Bundesregierung in Berlin gab derweil grünes Licht für eine Übergangsphase nach dem Brexit bis Ende 2020, in der Großbritannien wie ein nicht stimmberechtigtes Mitglied der EU behandelt werden soll. Das Bundeskabinett beschloss einen Gesetzentwurf dazu. Großbritannien und die EU hatten sich im März auf die 21-monatige Übergangsfrist geeinigt.
n-tv.de
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