Ex-persönlicher Assistent von Vater Shinzo Abe: "Aserbaidschan hat

Ex-persönlicher Assistent von Vater Shinzo Abe: "Aserbaidschan hat sich in einen Schlüsselstaat des Kaukasus verwandelt" - Exklusives Interview

16:12 10 September 2018 Gelesen: 1928

Vom 2. bis 8. September reiste Japans Außenminister Taro Kano in den Südkaukasus. Der Chef des japanischen Auswärtigen Amtes besuchte Aserbaidschan, Georgien und Armenien. Die Ergebnisse des Treffens und die Aussichten der Beziehungen zwischen Baku und Tokio, kommentierte für AzVision Jun Isomura - der japanische Politikwissenschaftler, leitende Forscher des Hudson Institute (Washington), persönliche Assistent des ehemaligen japanischen Außenministers Shintarō Abe, der der Vater des derzeitigen japanischen Premierministers Shinzō Abe ist. Im Jahre 1990 war Isomura für die Vorbereitung des Treffens zwischen Shintarō Abe und Michail Gorbatschow in Moskau verantwortlich. Außerdem traf sich Isomura drei Tage vor dem Putsch im August 1991 mit dem Vizepräsidenten der UdSSR Gennady Yanayev. Vom Standpunkt der gesammelten Erfahrung aus betrachtet, glaubt der Experte, dass die Zusammenarbeit Aserbaidschans mit Japan gute Aussichten verspricht, aber Japans Einfluss wird begrenzt sein.

- Herr Isomura, wie bewerten Sie das Ergebnis der Reise des japanischen Außenministers Taro Kano in die Länder des Südkaukasus?

Der japanische Außenminister Taro Kano stattete Aserbaidschan, Georgien und Armenien vom 2. bis 8. September einen offiziellen Besuch ab. Dies ist der zweite Besuch des japanischen Außenministers in Aserbaidschan nach 19-jähriger Unterbrechung und der erste derartige Besuch in Georgien und Armenien. Der Vize-Premierminister von Japan, Herr Taro Aso, besuchte Aserbaidschan 2015 im Rahmen der 48. Generalversammlung der Asiatischen Entwicklungsbank. Der Besuch war erfolgreich, die Seiten tauschten sich über die für sie interessanten Fragen aus. Japan ist an einer Fortsetzung der Zusammenarbeit mit allen drei Ländern in der Region interessiert.

- Und was ist mit dem Besuch von Herrn Taro Kano in Aserbaidschan? Was war der Zweck des Besuchs?

"Der Besuch bot eine ausgezeichnete Gelegenheit, die bilateralen Beziehungen zwischen den beiden Ländern weiter zu pflegen, seit Aserbaidschan zu einem Schlüsselstaat des Kaukasus wurde. Heute spielt Ihr Land unter den heutigen komplizierten und alarmierenden Bedingungen eine der Schlüsselrollen in der internationalen Energiesicherheit.

- Was ist die "Kaukasische Initiative", die Japan der Region vorschlägt?

- Herr Kono hat allen drei von ihm besuchten Ländern mit einem Vorschlag für eine "Initiative des Kaukasus" getreten. Diese Initiative beinhaltet die Unterstützung der "unabhängigen Entwicklung" der Kaukasusregion durch die Bereitstellung von Erfahrungen Japans. Zu diesem Zweck wird Japan weiterhin einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung der Humanressourcen als Priorität leisten. Das Hauptziel dieser Humanressourcen sollte darin bestehen, die Schaffung eines "attraktiveren Kaukasus" mit Investitionsströmen aus anderen Ländern mit der Schaffung einer Infrastruktur und eines förderlichen Geschäftsumfelds zu fördern. Dies wird natürlich keine leichte Aufgabe sein, aber derzeit ist es äußerst wichtig für Stabilität und Zusammenarbeit in der Region, die in direktem Zusammenhang mit der internationalen Sicherheit steht. Der Besuch, den Herr Kono diesmal abgestattet hat, wird eine wichtige Etappe sein, um dieses Ziel zu erreichen.

Die Rolle Japans im Kaukasus wird begrenzt sein, obwohl Tokio die Initiative und die Bemühungen des Südkaukasus unterstützen kann.

- Während des Besuchs des japanischen Außenministers wurde die Möglichkeit diskutiert, einen Direktflug zwischen Baku und Tokio zu eröffnen. Darüber hinaus hat Japan beschlossen, die Visa-Regelung für aserbaidschanische Bürger zu vereinfachen. Welche Möglichkeiten werden sich vor unseren Ländern eröffnen?

- Beide Regierungen haben 2017 ein Luftverkehrsabkommen unterzeichnet.Japan wird von Silk Way West Airlines zum Zwecke des Güterverkehrs angeflogen. Dies wird mehr Möglichkeiten für die Entwicklung tieferer Beziehungen in der Wirtschaft bieten und unseren Völkern ermöglichen, sich besser kennenzulernen.

- Wie bewerten Sie die Handels- und Wirtschaftsbeziehungen zwischen Aserbaidschan und Japan?

- Japan ist eines der führenden Länder in Official Development Assistance (Öffentliche Entwicklungszusammenarbeit) von Aserbaidschan. Aber der Handel zwischen den beiden Ländern ist nach wie vor unbedeutend. Japan exportiert hauptsächlich Stahl, Autos, Ausrüstung und Fasern nach Aserbaidschan.

- Wie bewertet Japan die Zusammenarbeit mit den beiden anderen Ländern der Region - Georgien und Armenien?

- Viele Japaner fühlen sich Georgien nahe, da Georgier drei Sumoringer haben (einer ging in Pension). Der Südkaukasus war schon zu Sowjetzeiten eine schwierige Region. Ich glaube, dass Japan die Bemühungen Aserbaidschans um Zusammenarbeit mit Armenien und Georgien sehr schätzt, um Stabilität und Entwicklung der Region zu gewährleisten. Ich möchte einen Satz aus der Abschiedsnachricht des US-Senators John McCain zitieren. "Unsere Herrlichkeit ist gefallen, als wir begannen, unseren Patriotismus mit Stammeskonkurrenzen zu verwechseln, die in allen Teilen der Welt Zwietracht, Hass und Gewalt gesät hat."

Sejmur Mammadow

Übersetzte ins Deutsche Adil Shamiyev

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