Türkei verbietet Immobiliengeschäfte in Euro und Dollar

  13 September 2018    Gelesen: 857
Türkei verbietet Immobiliengeschäfte in Euro und Dollar

In der Türkei werden viele Immobiliengeschäfte in Dollar oder Euro abgewickelt. Damit ist jetzt Schluss: Alle künftigen Geschäfte dürfen nur noch in Lira abgeschlossen werden. Auch Altverträge sind betroffen.

Angesichts der Währungskrise dürfen in der Türkei Immobiliengeschäfte künftig nur noch in der heimischen Währung Lira abgeschlossen werden. Dies gelte nicht nur für neue Kauf- und Mietverträge, heißt es im Amtsblatt. Auch alle bereits in einer ausländischen Währung abgeschlossenen Verträge müssten binnen 30 Tagen auf Lira umgeschrieben werden.

Immobilienverträge, die in einer ausländischen Währung wie Euro oder Dollar abgeschlossen werden, sind in der Türkei weit verbreitet. Mit dem Schritt reagiert Präsident Recep Tayyip Erdogan auf den massiven Kursverfall der Lira: Die türkische Währung hat seit Jahresanfang etwa 40 Prozent an Wert verloren.

Zinserhöhung erwartet

Ein Grund für den Kurssturz sind Sorgen um die Unabhängigkeit der Notenbank: Der mit großer Machtfülle ausgestattete Präsident ist ein erklärter Gegner hoher Zinsen.

Am Mittag entscheidet die türkische Notenbank über den Leitzins, der derzeit bei 17,75 Prozent liegt. Die Währungshüter sehen angesichts der ausufernden Inflationim Land Handlungsbedarf, haben aber bislang keine Details verlauten lassen.

Ökonomen setzen auf eine Erhöhung auf 22,0 Prozent. Sollte es nicht zu einer deutlichen Zinserhöhung kommen, droht ein weiterer Absturz der Landeswährung - mit weitreichenden Folgen für die Wirtschaft.

spiegel


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