Arbeitsagentur erwartet neues Rekordtief

  16 September 2018    Gelesen: 804
Arbeitsagentur erwartet neues Rekordtief

Die deutsche Arbeitslosenquote befindet sich auf einem momentanen Rekordtief. Und sie wird noch weiter sinken, prognostiziert die Bundesagentur für Arbeit. Gerade jetzt müsse der soziale Arbeitsmarkt ausgebaut werden.

Die Bundesagentur für Arbeit (BA) rechnet mit einem anhaltenden Rückgang der Arbeitslosigkeit bis Ende 2019. Die Arbeitslosenquote werde weiter sinken, sagte BA-Chef Detlef Scheele der "Bild am Sonntag". "Wir sehen am Arbeitsmarkt bis Ende des nächsten Jahres keine Trendwende."


Trotz der guten Zahlen sprach sich Scheele für einen Ausbau des sozialen Arbeitsmarktes im Kampf gegen die Langzeitarbeitslosigkeit aus. Es gebe "bis zu 200.000 Menschen, die schon mehrere Jahre arbeitslos sind, älter, gering qualifiziert, mit gesundheitlichen Problemen", sagte Scheele. Den Betroffenen müsse eine staatlich geförderte Stelle angeboten werden. "Die schädlichen Folgen von Arbeitslosigkeit vererben sich. Daher müssen Kinder sehen, dass ihre Eltern morgens aus dem Haus gehen", erklärte der BA-Chef. "Allein wegen dieser Vorbildfunktion müssen wir diese Langzeitarbeitslosen in Arbeit bringen."

Im August lag die Arbeitslosenquote in Deutschland bei 5,2 Prozent. 2,35 Millionen Menschen waren ohne Job. Bereinigt um saisonale Einflüsse entsprach dies einem Rückgang um 8000 Arbeitslose im Vergleich zum Juli und um 194.000 gegenüber dem Vorjahresmonat.

Neusten Prognosen des Instituts für Wirtschaftsforschung (Ifo) zufolge wird die Zahl der Beschäftigten in Deutschland im kommenden Jahr um 500.000 Menschen auf 45,4 Millionen steigen. 2020 könnten es 45,8 Millionen Beschäftigte sein. Gleichzeitig werde die Arbeitslosenquote binnen zweier Jahre um 0,5 Prozent auf 4,7 Prozent fallen, hieß es. Beim Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung rechnen die Ökonomen derweil mit 4,9 Prozent im Jahresdurchschnitt 2019 und einem weiteren Rückgang auf 4,6 Prozent im Jahr 2020. Aktuell beträgt die Arbeitslosenquote 5,2 Prozent.

Zudem rechnen die einschlägigen Institute mit stabilen Wachstumsraten in der deutschen Wirtschaft von bis zu zwei Prozent bis 2020. Bereits zu Beginn des kommenden Jahrzehnts sei aber mit ausgereizten Kapazitäten zu rechnen, hieß es aber beim Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW). Dann dürfte es Engpässe etwa beim Personal und bei Gütern geben, die für die Produktion notwendig sind. Besonders betroffen sei die Bauwirtschaft, deren Auftragsbücher dank Immobilienboom voll sind und in der qualifiziertes Personal fehlt.

Quelle: n-tv.de


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