So viel kostet das iPhone XS Max in der Herstellung

  27 September 2018    Gelesen: 1069
So viel kostet das iPhone XS Max in der Herstellung

Jedes neue iPhone-Modell wird sofort von Experten zerlegt. Die einen wollen wissen, wie man es reparieren kann, die anderen herausfinden, wie teuer die Hardware ist. Die Erkenntnisse sind immer wieder erstaunlich.

 

Mit dem neuen iPhone XS Max hat Apple neue Preisregionen erklommen. In der Topausstattung kostet das Edel-Smartphone 1649 Euro. Ein Preis, bei dem sofort die Frage aufkommt: Was verdient der US-Konzern daran? Schließlich sind die Kalifornier gut im Geldverdienen, Apples Gewinnmargen sind legendär. Das Unternehmen ist einfach sehr gut darin, seine Produkte so zu bauen, dass sie trotz aufwendiger Bauteile und Fertigung Milliardengewinne abwerfen.

Um herauszufinden, wie teuer das neue iPhone in der Herstellung ist, hat das kanadische IT-Beratungsunternehmen Tech Insights ein iPhone XS Max mit 256 GB Speicher zerlegt, die Bauteile analysiert und geschätzt, was das Gerät in der Herstellung wohl kosten könnte.

Das Ergebnis ist mit Vorsicht zu genießen, denn genau weiß man nicht, was Apple die verschiedenen Bauteile wirklich kosten, wie viel der Konzern für den Zusammenbau in China bezahlt. Einen ungefähren Eindruck davon, was Apple pro verkauftem Gerät auf der Haben-Seiten verbuchen kann, geben die Zahlen trotzdem.

Nach den Berechnungen von Tech Insights kostet die Herstellung des analysierten Modells rund 443 Dollar, umgerechnet 376 Euro. Den größten Einzelposten macht dabei das Display aus, für den Tech Insights 80,50 Dollar veranschlagt. Dass der 6,5-Zoll-Bildschirm damit nur rund drei Dollar teurer ist als das viel kleinere 5,8-Zoll-Display des iPhone X führen die Analysten darauf zurück, dass Apple im neuen Modell weniger Bauteile als zuvor braucht, um seine 3D-Touch-Technologie zu realisieren.

Der nächste große Posten auf der Rechnung sind der Prozessor und die Funkchips, für die 72 Dollar angesetzt werden. Montage und Funktionstests der produzierten Geräte fallen mit 24,50 Dollar vergleichsweise wenig ins Gewicht.

Ein Geldbringer dürfte für Apple vor allem der Speicher sein. Das 256 GB große Speichermodul von Sandisk taxieren die Experten auf 64,50 Dollar. Gegenüber der 64 GB großen Basisversion berechnet Apple hierfür in Deutschland einen Aufpreis von 170 Euro. Das Upgrade auf die mit 512 GB ausgestattete Spitzenversion kostet sogar weitere 230 Euro extra.

Ein neuer Akku

Noch etwas schneller als die Analysten von Tech Insights hatten schon am Erstverkaufstag, dem 21. September, die Reparaturexperten von iFixit die neuen iPhones zerlegt und dabei einige erstaunliche Dinge herausgefunden.

Zum einen konnten sie keine Hinweise auf Maßnahmen finden, mit denen die Wasserdichtigkeit der Geräte verbessert worden sein könnte. Das erstaunt, weil Apple bei deren Präsentation explizit darauf hingewiesen hatte, dass iPhone XS und XS Max jetzt dem strengeren IP68-Standard genügen. Die Vorgänger waren nur nach der Norm IP65 zertifiziert.

Bei den Batterien allerdings haben die Experten einen Unterschied festgestellt, der der Sicherheit dienen dürfte: Statt zwei getrennter Akkus steckt im iPhone XS jetzt ein einziger, L-förmiger Stromspeicher (siehe Bilderstrecke). In dessen Beuge, das zeigen Röntgenaufnahmen, hat Apple eine halbkreisförmige Aussparung eingebaut. So hat der Akku zwar eine etwas geringere Kapazität (10,13 Wattstunden statt 10,35 beim iPhone X), ist aber besser gegen Belastungen durch Verbiegen geschützt.

Sechs von zehn Punkten

Letztlich gibt iFixit dem iPhone XS Max für seine Reparierbarkeit dieselben 6 von 10 möglichen Punkten wie dem iPhone X. Zwar könne man ein zerbrochenes Display relativ leicht ersetzen, doch wird das wegen der Vorder- und Rückseite aus Glas wohl auch des Öfteren nötig sein. Viel Vertrauen scheinen die Experten in das neue gehärtete Spezialglas, das Apple beim den iPhones XS und XS Max verwendet, also nicht zu haben.

iFixit weist noch darauf hin, dass es schwierig sei, das Gerät nach Reparaturen im Inneren wieder wasserdicht zu versiegeln. Solche Reparaturen aber würden wohl auch seltener notwendig sein, weil die Geräte gut gegen Schäden durch eindringendes Wasser geschützt sind.

spiegel


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