CNN-Gründer Ted Turner leidet eigenen Angaben zufolge an einer Form von Demenz. "Es ist eine milde Form dessen, was Menschen als Alzheimer haben", sagte der 79-Jährige dem US-Sender CBS. "Alzheimer ist tödlich. Zum Glück habe ich das nicht." Die Krankheit, unter der er leide, sei "nicht annähernd so schlimm."
Turner kämpfte während des Interviews mit Schwierigkeiten, sich den Namen seiner Erkrankung in Erinnerung zu rufen. "Ich kann mich nicht an den Namen erinnern", sagte er. Nach einer Pause fügte er hinzu: "Demenz." Die Symptome seien Müdigkeit, Erschöpfung und Vergesslichkeit.
Eine Sprecherin bestätigte Turners Angaben auf Nachfrage. Demnach wurde bei dem CNN-Gründer Lewy-Körper-Demenz diagnostiziert, eine neurodegenerative Hirnerkrankung, die allein in den USA jährlich etwa 1,3 Millionen Menschen betrifft und deren Verlauf sowohl Alzheimer- als auch Parkinson-Fällen gleicht.
Turner sagte, er verfolge keine Nachrichten mehr, schaue aber gelegentlich noch CNN. Er fügte hinzu, für seinen Geschmack würde es dem Sender besser tun, ausgewogener zu berichten. "Ich denke, sie hängen ein bisschen zu stark an politischen Themen." Das sei aber "nur die Meinung einer Person".
US-Präsident Donald Trump greift CNN regelmäßig an. Er wirft dem Sender vor, zu negativ über ihn zu berichten. In der US-Medienlandschaft genießt Turner einen legendären Ruf als Wegbereiter einer neuen Ära des Nachrichtenfernsehens.
Sein größtes und erfolgreichstes Projekt, das sogenannte Cable News Network (CNN), gründete Turner im Jahr 1980 in Atlanta. Es war der erste TV-Sender, der 24 Stunden am Tag Nachrichten sendete.
Mit der Live-Berichterstattung aus Bagdad zu Beginn des Golfkriegs 1991 katapultierte sich CNN auf einen Schlag in die erste Reihe der wichtigsten US-TV-Kanäle. Über mittlerweile vier Dekaden hinweg begleitet der Sender alle wichtigen Großereignisse in den USA und der gesamten Welt.
"This is CNN ..."
Von den Anschlägen auf das World Trade Center in New York etwa erfuhr die breite US-Öffentlichkeit zuerst bei CNN: Nur drei Minuten nach dem Einschlag der ersten Passagiermaschine schaltete das New Yorker Büro des Senders im Rahmen eines "Breaking News"-Beitrags live auf den brennenden Nordturm.
Im Jahr 1996 verkaufte Turner CNN zusammen mit seinem gesamten Medienimperium Turner Broadcasting an Time Warner. 2003 zog er sich auch aus dem Aufsichtsrat des fusionierten Medienkonzerns Time Warner AOL zurück.
Den Zusammenschluss mit AOL hatte er wiederholt scharf kritisiert. Infolge die Fusion habe er, so sagte er einmal, persönlich "sieben oder acht Milliarden Dollar" verloren. Zuletzt lebte der 1938 in Ohio geborene Medienmanager zurückgezogen auf einer seiner Ranch-Anwesen im US-Bundesstaat Montana.
Über Jahrzehnte hinweg dominierte CNN die aktuelle Berichterstattung in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Die Arbeit des Senders prägte über die Grenzen der USA hinaus das Geschäft und die Geschwindigkeit, in der Nachrichten die Öffentlichkeit erreichten.
In Deutschland etwa beteiligte sich CNN anfangs auch am Aufbau des Nachrichtensenders n-tv. Regionale Ableger von CNN gibt es daneben unter anderem auch in der Türkei mit CNN Turk, Indien, Japan und Südamerika.
Quelle: n-tv.de
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