Besetztes Naturschutzgebiet in Oregon: “Geht nach Hause“

  05 Januar 2016    Gelesen: 1055
Besetztes Naturschutzgebiet in Oregon: “Geht nach Hause“
Noch immer hält eine rechtsradikale Miliz ein Naturschutzgebiet in Oregon besetzt. Der Bezirkssheriff forderte die Anhänger nun auf, den Protest zu beenden. Die Rancher, deren Haftstrafen als Auslöser gelten, stellten sich inzwischen der Polizei.
Seit dem Wochenende hat sich eine Gruppe teils Bewaffneter in einem Naturpark im US-Bundesstaat Oregon verschanzt. Der Sheriff von Harney County forderte die Aktivisten nun dazu auf, ihren Protest zu beenden. "Geht nach Hause, zu euren eigenen Familien, und beendet dies friedlich", sagte David Ward vor Journalisten.


Als Auslöser der Aktion gilt ein Rechtsstreit um Dwight Hammond, 73, und seinen Sohn Steven, 46. Die beiden Rancher wurden als Brandstifter verurteilt, weil sie über Jahre hinweg mehrere Buschfeuer gelegt hatten. Der Vater saß wegen des Vorfalls drei Monate in Haft, sein Sohn ein Jahr. Allerdings urteilte ein Bundesrichter Ende 2015, die Strafe sei nach Bundesrecht zu kurz gewesen, die Männer müssten nochmals für mehrere Jahre einsitzen.
Aus Ärger über diese Haftverschärfung starteten die Anhänger der Miliz einen Protestmarsch - und der endete in der Besetzung des Verwaltungsgebäudes im Wildschutzgebiet Malheur National Wildlife Reserve im Bezirk Harney.

Dabei haben sich Dwight und Steven Hammond von der Aktion und den Anhängern der Miliz distanziert. Die beiden Männer hätten sich am Montag selbst den Behörden in Kalifornien gestellt, sagte Ward vor Journalisten. Ob damit allerdings die Besetzung ein Ende haben wird, ist unklar.

Anführer Ammon Bundy beschrieb das Ziel der Aktion am Montag als Bemühen, "die Verfassung wiederherzustellen und zu verteidigen". Die selbsternannte Bürgerwehr wirft der Regierung vor, dass sie das Volk unter Druck setze und den Leuten Land und Rohstoffe wegnehme.

Bundy hatte schon zuvor angekündigt, man werde "Tage, Wochen oder noch länger" ausharren - wenn nicht gar Jahre. Und sollte es wirklich nötig sein, wolle man dafür auch sterben.


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