Berlin korrigiert Wachstumsprognose

  05 Oktober 2018    Gelesen: 901
Berlin korrigiert Wachstumsprognose

Die deutsche Wirtschaft wird sich schwächer entwickeln als noch im Frühjahr erwartet - die Bundesregierung stutzt ihre Prognose für das Gesamtjahr zusammen. Statt eines Wachstums von 2,3 Prozent seien es wohl nur noch 1,8 Prozent, heißt es aus Regierungskreisen.

Kräftig nach unten korrigiert die Bundesregierung ihre Prognose für das diesjährige Wirtschaftswachstum. "Es geht in Richtung 1,7 oder 1,8 Prozent", sagte ein mit den Vorbereitungen für die Herbstprojektionen vertrauter Regierungsmitarbeiter. Im kommenden Jahr sollen es dann wieder 2 Prozent sein.

Im Frühjahr war die Regierung noch von einem Wachstum von 2,3 Prozent in diesem Jahr und 2,1 Prozent im Jahr 2019 ausgegangen. Allerdings könnten sich die Zahlen für das laufende Jahr bis zur Vorstellung der Herbstprognose noch leicht ändern, hieß es.

Ursache für die Korrektur sei eine etwas schwächer laufende Weltkonjunktur. Zwar sei die Binnennachfrage weiterhin robust, auf dem Automarkt habe es aber Absatzeinbrüche gegeben - vor allem aufgrund neuer Abgastests. Der Aufschwung sei aber weiterhin intakt, auch trotz der gesenkten Prognose. Die Situation auf dem Arbeitsmarkt sowie die Höhe der Steuereinnahmen würden sich weiter gut entwickeln.

Institute sehen es ähnlich

Eine Prognosesenkung wäre keine Überraschung, da die führenden Institute in ihrem Herbstgutachten bereits ihre Erwartungen auf 1,7 Prozent für das laufende und auf 1,9 Prozent für das kommende Jahr gestutzt hatten. Es dient der Bundesregierung als Richtlinie.

Offiziell soll die neue Prognose kommenden Donnerstag von Wirtschaftsminister Peter Altmaier vorgestellt werden, der sich zuvor noch mit dem Bundesfinanzministerium absprechen muss. Altmaier selbst hatte kürzlich gesagt, er rechne für 2018 mit rund zwei Prozent Wachstum, es könnten aber auch 0,1 Prozentpunkte mehr oder weniger werden.

Die Frühjahrs- und Herbstprojektionen der Bundesregierung bilden die Grundlage für die Schätzungen des Steueraufkommens. Bund, Länder, Gemeinden und Sozialversicherungen orientieren sich beim Aufstellen ihrer Haushalte an den projizierten Eckwerten.

n-tv.de


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