Die aktualisierte Fassung des Berichts „Global Strategic Trends“ soll die vor drei Jahren entwickelte nationale Verteidigungsstrategie Großbritanniens ergänzen und zu einem Leitfaden für die Regierung werden, um „die Entstehung neuer Risiken einzudämmen“. Ein Teil des Berichts ist Russland gewidmet.
„Die russische Präsenz auf der internationalen Bühne kann sich ausweiten, insbesondere in der Arktis, im Nahen Osten und in Nordafrika. Die Machtprojektion in weiter Ferne könnte sich als wünschenswert erweisen. Um dies zu ermöglichen, könnte Russland versuchen, neue Beziehungen zu knüpfen und Basen zu schaffen“, heißt es im Dokument.
60 Prozent russischer Rüstungsexporte entfallen dem Bericht zufolge auf den Asiatisch-Pazifischen Raum, weswegen diese Region eine Priorität für die russische Verteidigungsindustrie bleiben werde.
„Während Russland nach Möglichkeiten sucht, seine Handels- und Verteidigungsbeziehungen zu China zu vertiefen, wird es auch mit anderen regionalen Mächten zusammenarbeiten. Davon zeugen sich ausweitende Projekte in Südostasien, kontinuierliche militärische Beziehungen zu Indien und ein neues strategisches Engagement mit Pakistan“, so die Verfasser weiter.
Dennoch behaupten sie, Russland werde in naher Zukunft seine Außenpolitik in Eurasien nicht verändern.
„Die Schlüsselprioritäten russischer Außenpolitik werden wahrscheinlich unverändert bleiben… und die eurasische Region wird im russischen strategischen Denken weiter dominieren. Russlands Unsicherheit über seine territoriale Integrität und sogar sein nationales Überleben wird weiterhin die Expansion und den Druck auf die Nachbarländer Russlands vorantreiben“, heißt es in dem Bericht.
Allerdings seien die Verfasser des Dokuments der Meinung, dass die Verteidigungsinitiativen Russlands wegen interner Faktoren und insbesondere des Mangels an Wehrpflichtigen eingeschränkt werden können.
„Russische militärische Ambitionen könnten durch einen Mangel an Rekruten behindert werden. In den nächsten fünf Jahren wird die Zahl der jungen Bevölkerung in Russland auf weniger als 25 Millionen Menschen sinken und weiter abnehmen. Dies sowie mit dem Gesundheitssystem verbundene Faktoren könnten die traditionellen russischen Bestrebungen zur Schaffung einer aus einer Million Menschen bestehenden Streitkraft einschränken.
Heute ist ein Drittel der Rekruten nicht für den Felddienst geeignet. Die Entscheidung Russlands, Ausländer im Alter zwischen 18 und 30 Jahren zu rekrutieren, bietet ein wenig Milderung an“, lautet der Bericht.
Im Allgemeinen werde Russland der Meinung der Autoren nach das vorhandene Modell der Staatsverwaltung (im Bericht als „verwaltete Demokratie, administrierte Korruption, geregelte Medien und Nepotismus“ bezeichnet) in den kommenden Jahren beibehalten.
sputniknews
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