Türkei will Ermittlungsergebnisse im Fall Khashoggi veröffentlichen

  19 Oktober 2018    Gelesen: 783
Türkei will Ermittlungsergebnisse im Fall Khashoggi veröffentlichen

Noch ist unklar, welche Erkenntnisse die Türkei im Fall des möglicherweise ermordeten Journalisten Khashoggi hat. Man werde sie "mit der Welt teilen", kündigte Außenminister Cavusoglu an.

Tonaufnahmen sollen den Mord an dem saudi-arabischen Journalisten Jamal Khashoggi beweisen - doch außer türkischen Ermittlern hat diese noch niemand hören können. Das hat der türkische Außenminister Mevlut Cavusoglu am Freitag bekannt gegeben. Zuvor war berichtet worden, die türkischen Behörden hätten die Datei mit den USA geteilt, die diese angefordert hatten. Die Weitergabe dementierte er mit der Stellungnahme.

Die Türkei werde die Ergebnisse der Untersuchungen zu dem Fall aber noch veröffentlichen, stellte Cavusoglu in Aussicht. Einen genauen Zeitpunkt nannte er nicht. Auch ist noch unklar, um was es sich dabei handeln könnte. Die türkischen Behörden gehen davon aus, dass der Journalist von einem aus Saudi-Arabien angereisten Spezialkommando ermordet wurde. Das soll die Apple Watch des Journalisten aufgezeichnet und in einer Cloud gespeichert haben.

Der Türkei zufolge soll Khashoggi im saudi-arabischen Konsulat getötet und seine Leiche zerstückelt worden sein. Die bisherigen Ermittlungen ließen vermuten, dass die sterblichen Überreste womöglich im Belgrader Wald am Rande von Istanbulsowie in einem ländlichen Gebiet in der Nähe der Stadt Yalova südlich der Bosporus-Metropole am Marmarameer seien, berichtete die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf zwei namentlich nicht genannte Insider.

Einer von ihnen ergänzte demnach, bei der Durchsuchung des saudi-arabischen Konsulats und der Residenz des Konsuls seien zahlreiche Proben genommen worden. Sie würden nun auf DNA-Spuren des Journalisten hin untersucht.

Khashoggi war am 2. Oktober im Konsulat seines Landes in Istanbul verschwunden und seither nicht wieder aufgetaucht. Am Donnerstag räumte US-Präsident Donald Trump erstmals ein, dass Khashoggi wohl tot sei. "Es sieht ganz danach aus", sagte Trump vor Journalisten in Washington. "Es ist sehr traurig."

Sollte Saudi-Arabien für den Tod des Journalisten verantwortlich sein, müssten daraus "sehr schwerwiegende" Konsequenzen folgen, so Trump. Er bezeichnete die Vorgänge als "bad stuff" (schlimme Sache), aber man werde sehen, was passiere. Man müsse das Ergebnis der laufenden Untersuchungen in dem Fall abwarten. Er rechne bald mit Antworten.

spiegel


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