Homo-Ehe: Alabama widersetzt sich Oberstem Gericht

  07 Januar 2016    Gelesen: 413
Homo-Ehe: Alabama widersetzt sich Oberstem Gericht
In den USA dürfen einzelne Bundesstaaten die Homo-Ehe nicht verbieten - so hat es der Oberste Gerichtshof entschieden. Doch die Justiz in Alabama will sich an den Beschluss nicht halten.
Es war eine historische Entscheidung von höchster Instanz: Der Supreme Court, der Oberste Gerichtshof der USA, hatte im Sommer die Homo-Ehe erlaubt. Überall in den Vereinigten Staaten, so der Beschluss, muss die gleichgeschlechtliche Ehe legalisiert werden.

Überall?
Der Präsident des Obersten Gerichtshofs von Alabama will davon jedenfalls nichts wissen - und widersetzt sich offen der Aufforderung aus Washington. Roy Moore erließ nun eine Anordnung an alle Familienrichter: Homo-Ehen, heißt es darin, dürften in Alabama nicht mehr geschlossen werden.

Moore verwies darauf, dass in den Gesetzen des Bundesstaates die Ehe eindeutig als "Beziehung zwischen einem Mann und einer Frau" definiert sei. Außerdem sei die Entscheidung des Supreme Court auf Grundlage von Fällen in den Bundesstaaten Ohio, Kentucky, Tennessee und Michigan gefällt worden - nicht explizit für Alabama.

Der Supreme Court hatte seine Entscheidung im Juni vergangenen Jahres mit Bezug auf den im 14. Zusatzartikel der US-Verfassung festgeschriebenen Gleichbehandlungsgrundsatz gefällt. Demnach müssen alle Bundesstaaten außerdem die in anderen Bundesstaaten geschlossenen Ehen von Schwulen und Lesben anerkennen.

Mehr als 30 US-Bundesstaaten hatten die Homo-Ehe bereits in den Jahren zuvor zugelassen, in mehreren Staaten herrschte jedoch noch ein Verbot.

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