200 Massengräber im Irak entdeckt

  06 November 2018    Gelesen: 1076
200 Massengräber im Irak entdeckt

Im vergangenen Jahr wird der IS aus dem Irak vertrieben. Doch die Schreckensherrschaft fordert unzählige Leben. Nun werden Massengräber mit mehr als 10.000 Opfern entdeckt. Die UN fordert, die Stätten auszuheben - damit die Angehörigen Gewissheit haben.

In den früheren Gebieten der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) im Irak sind nach UN-Angaben mehr als 200 Massengräber mit den Leichen von bis zu 12.000 Opfern der Extremistengruppe entdeckt worden. Die UN-Mission im Irak (Unami) rief die irakischen Behörden in einem Bericht auf, die Stätten vollständig auszuheben, um den Familien Gewissheit über das Schicksal ihrer Angehörigen zu ermöglichen.

"Die in unserem Bericht dokumentierten Massengräber zeugen von grauenhaften menschlichen Verlusten, schwerem Leiden und schockierender Grausamkeit", sagte der UN-Gesandte für den Irak, Jan Kubis. Für die Angehörigen sei es wichtig für die Trauerarbeit, Gewissheit über die Todesumstände zu haben. Zudem könnten die Massengräber zur Aufarbeitung der IS-Verbrechen beitragen.

Von den 202 entdeckten Massengräbern wurden laut dem UN-Bericht erst 28 ausgegraben. Mehr als 1250 Leichen wurden in diesen ersten Gräbern exhumiert. Sie wurden demnach zwischen 2014 und 2017 angelegt, als der IS weite Teile des Landes unter seiner Kontrolle hatte. Sie seien Belege des erbarmungslosen Terrors und der Gewalt, heißt es in dem UN-Bericht. "Die Gräber beinhalten die Überreste all der gnadenlos Getöteten, unter ihnen ethnische und religiöse Minderheiten, die nicht mit der pervertierten Ideologie und der IS-Herrschaft übereinstimmten", sagte UN-Menschenrechtskommissarin Michelle Bachelet.

Die IS-Miliz hatte 2014 große Gebiete des Irak erobert und Tausende Polizisten, Soldaten und Zivilisten getötet. Nach erbitterten Kämpfen gelang es der irakischen Armee und verbündeten kurdischen und schiitischen Milizen vergangenes Jahr mit internationaler Unterstützung, alle Gebiete zurückzuerobern.

Quelle: n-tv.de


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