Die Regierungskoalition aus CDU, CSU und SPD verspricht in ihrem am Donnerstag verabschiedeten Rentenpaket viele Verbesserungen für Rentner in Deutschland. Eines ist bereits jetzt sicher: Die Veränderungen werden teuer.
Worum geht es genau?
Das Rentenpaket enthält mehrere wichtige Elemente. Zentrale ist dabei die sogenannte doppelte Haltelinie beim Rentenniveau und beim Beitragssatz. Das Niveau, das das Verhältnis der Rente zu den Löhnen beschreibt, soll bis 2025 nicht unter 48 Prozent sinken. Der Beitragssatz von heute 18,6 Prozent soll bis dahin nicht über 20 Prozent des Einkommens steigen.
Was ist dabei besonders teuer?
Die Ausweitung der Mütterrente, sie kostet 3,8 Milliarden Euro pro Jahr. Geplant ist eine stärkere Anrechnung von Erziehungszeiten bei vor 1992 geborenen Kindern. Die betreffenden Renten werden so pro Kind um rund 16 Euro brutto im Westen und um etwa 15 Euro im Osten erhöht. Die erweiterte Mütterrente dürfte ab Januar 2019, die Bestandsrenten zum März 2019 erhöht werden.
Was ändert sich außerdem?
Es soll Verbesserungen für Menschen geben, die wegen Krankheit nicht mehr arbeiten können. Erwerbsminderungsrentner bekommen, wenn sie ab 2019 erstmals diese Rente beziehen, deutlich mehr. Die Rente soll so berechnet werden, als wenn der Betroffene bis zur Regelaltersgrenze gearbeitet hätte. Außerdem steigt bei Geringverdienern die Einkommensgrenze, ab der volle Sozialbeiträge gezahlt werden müssen, von 850 auf 1300 Euro.
Gibt es 2019 weitere Reformpläne?
Im kommenden Jahr will Arbeitsminister Hubertus Heil eine Grundrente für langjährig Versicherte auf den Weg bringen. Selbstständige sollen darüber hinaus besser abgesichert werden. Der SPD-Politiker will außerdem noch in dieser Wahlperiode Schritte für eine längerfristige Absicherung der Rente einschlagen. Zusätzlich soll es 2019 aus Konjunkturgründen eine deutliche Rentenerhöhung geben: Bis zu 3,5 Prozent im Westen und 0,7 Punkte im Osten.
Wie ist das öffentliche Echo auf die Pläne?
Arbeitgeber bewerten das Rentenpaket als zu teuer. Statt kurzfristig teure Mehrausgaben zu beschließen, solle die Bundesregierung die langfristige Finanzierbarkeit der Sozialsysteme in den Blick nehmen, so Arbeitgebervertreter. Kritisiert wird auch, dass die meisten Schritte nicht zielgenau gegen drohende Altersarmut gerichtet seien. Sozialverbänden hingegen gehen die Verbesserungen nicht weit genug.
sputniknews
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