„Was den gestrigen Vorfall angeht, ist es eine eindeutige Provokation“, äußerte Lawrow.
„Dabei wurden die Kernaussagen des internationalen Rechts – nicht nur des Seerechtes, sondern auch des allgemeinen internationalen Rechts, darunter auch der UN-Charta, des Seerechtsübereinkommens von 1982 und anderer völkerrechtlicher Instrumente – verletzt, die mehrfach von allen Staaten fordern, die Souveränität eines anderen Staates zu respektieren“, erläuterte Russlands Außenminister.
Ferner sagte Lawrow:
„Zur Verletzung kam es mit ziemlich gefährlichen Methoden – mit dem Manövrieren in einer engen Straße. Natürlich konnte dies Gefahren und Risiken für einen normalen Schiffsverkehr in diesen Gewässern schaffen, was auch der Fall war.“
Am Sonntagmorgen hatten Schiffe der ukrainischen Marine „Berdjansk“, „Nikipol“ und „Jany Kapu“ Russlands Staatsgrenze überquert und dadurch gegen das Seerechtsübereinkommen der Vereinten Nationen verstoßen. Die ukrainischen Schiffe fuhren in das zeitweilig geschlossene Gebiet der russischen Hoheitsgewässer ein, führten dort stundenlang gefährliche Manöver aus und widersetzten sich allen Forderungen der russischen Küstenwache.
Für den zwangsweisen Stopp der ukrainischen Schiffe kam es zu einem Waffeneinsatz. Schließlich wurden die drei Boote 50 Kilometer südwestlich der Krim-Brücke festgesetzt, wo Schiffe die Straße von Kertsch üblicherweise passieren. Laut einer Mitteilung des russischen Inlandsgeheimdienstes FSB wurden dabei drei ukrainische Matrosen leicht verletzt. Diese seien jedoch medizinisch behandelt worden und ihr Leben sei außer Gefahr, hieß es.
Russland leitete angesichts des Zwischenfalls ein Strafverfahren ein und beantragte eine Sondersitzung des UN-Sicherheitsrates in Bezug auf die Situation im Asowschen Meer.
Der Nationale Sicherheits- und Verteidigungsrat der Ukraine hatte am Sonntagabend beschlossen, für 60 Tage in der Ukraine den Kriegszustandzu verhängen. Dem Beschluss muss noch das ukrainische Parlament zustimmen.
sputniknews
Tags: