USA und Griechenland sollen Anti-Berlin-Allianz geschlossen haben

  30 September 2015    Gelesen: 981
USA und Griechenland sollen Anti-Berlin-Allianz geschlossen haben
Washington soll sich mit Athen gegen Deutschland verschworen haben, um dessen Widerstand in der Euro-Krise zu überwinden, berichtet die griechische Zeitung „Kathimerini“ unter Berufung auf ein geheimes Telegramm des griechischen Botschafters in den USA, Christos Panagopoulos.
Der Depesche vom 16. Juli dieses Jahres zufolge, die Panagopoulos nach Athen schickte, sollen die USA die griechische Regierung über eine richtige Taktik gegen Deutschland beraten haben, so die Zeitung. Washington hätte den damaligen Premier Alexis Tsipras aufgefordert, eine breite Allianz mit Ländern wie Frankreich, Italien, Großbritannien und Österreich gegen Deutschland zu schaffen, um Griechenland in der Eurozone zu halten.
Der Grund sei die geopolitische Wichtigkeit Athens für die Nato. Washington war, so „Kathimerini“, über die geostrategischen Folgen besorgt, die der Austritt von Griechenland, das von Russland umworben wird, aus der Euro-Zone oder sogar aus der EU haben könnte.

Der stellvertretende Nato-Generalsekretär Alexander Vershbow sagte am 19. Juni, dass ein Austritt Griechenlands aus der Euro-Zone „tatsächliche Wirkungen“ auf die Nato haben würde. Er äußerte auf einer Sicherheitskonferenz in Bratislava, dass das transatlantische Bündnis wegen eines möglichen Grexits „besorgt“ sei. Vershbows Erklärung kam kurz nach Abschluss des Pipeline-Deals zwischen Russland und Griechenland.

Zudem rief die US-Regierung der Zeitung zufolge Alexis Tsipras dazu auf, verbale Attacken auf die Bundesregierung zu unterlassen und stattdessen Kompromissbereitschaft hinsichtlich des dritten Reformpakets zu zeigen.

Zugleich leistete die Obama-Regierung auch bei den Euro-Ländern und dem Weltwährungsfonds Überzeugungsarbeit mit dem Ziel, eine Schuldenreduzierung herbeizuführen.

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