Neben dem Abzug ihrer Soldaten aus Syrien will die US-Regierung Medienberichten zufolge auch die eigene Truppenstärke in Afghanistan deutlich reduzieren. Das "Wall Street Journal" meldete unter Berufung auf nicht näher genannte Regierungsbeamte, etwa die Hälfte der 14.000 US-Soldaten in Afghanistan solle abgezogen werden. US-Präsident Donald Trump habe das Verteidigungsministerium bereits angewiesen, den Truppenabzug einzuleiten. Das Pentagon selbst habe sich dazu nicht äußern wollen, hieß es weiter.
Auch der Fernsehsender CNN und die "New York Times" berichteten von entsprechenden Plänen der Trump-Administration. "Diese Entscheidung wurde getroffen. Es wird einen bedeutenden Abzug geben", bestätigte ein US-Regierungsvertreter gegenüber der Nachrichtenagentur AFP.
Der US-Präsident plante schon seit langem, US-Truppen aus Afghanistan abzuziehen, hatte sich jedoch von seinem Verteidigungsminister James Mattis davon überzeugen lassen, die Zahl der Soldaten dort zunächst noch aufzustocken. Nach Mattis Rücktritt schlägt Trump nun wieder seinen ursprünglichen Kurs ein. Damals gab Trump an, sein Instinkt rate ihm zu einem Rückzug aus Afghanistan.
Trump handelt gegen Expertenrat
Erst am Mittwoch hatte der Präsident angekündigt, alle 2000 US-Soldaten aus dem Bürgerkriegsland Syrien nach Hause zu holen – mit der Begründung, dass die Terrororganisation IS dort komplett besiegt sei. Dies löste im In- und Ausland Irritationen und harsche Kritik aus. Fachleute halten den IS keineswegs für besiegt und einen Abzug aus Syrien für hochgefährlich. Nach Darstellung mehrerer US-Medien hatte Trump den Abzug aus Syrien gegen den ausdrücklichen Rat von Mattis wie auch von Außenminister Mike Pompeo und Sicherheitsberater John Bolton beschlossen.
Mattis kündigte daraufhin seinen Rückzug aus dem Kabinett an. Als Grund nannte er Meinungsverschiedenheiten mit Trump. US-Medien zufolge soll Trumps Syrien-Entscheidung eine wesentliche Rolle bei Mattis' Schritt gespielt haben.
Quelle: n-tv.de
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