US-Präsident Donald Trump hatte zuvor den Sieg über die Terrormiliz „Islamischer Staat“* in Syrien verkündet. Seinen Worten zufolge war das der einzige Grund für den Aufenthalt der US-amerikanischen Truppen in diesem Land. Die Pressesprecherin des Weißen Hauses, Sarah Sanders, teilte später mit, die USA hätten mit dem Truppenabzug aus Syrien begonnen, aber der Sieg über den IS bedeute nicht, dass die (US-geführte) Koalition ihre Existenz beende.
„Wir verfolgen aufmerksam die Umsetzung der am 19. Dezember von US-Präsident Donald Trump angekündigten Entscheidung über den Abzug der amerikanischen Truppen aus Syrien. Wir verstehen die Wichtigkeit dieser Entscheidung, die nach unserer Einschätzung darin besteht, zur komplexen Regelung der Situation beizutragen“, so Sacharowa.
Keine Klarheit bei Zeitplan von US-Truppenabzug
„Uns sind die Ursachen und Motive dieses Schritts nicht ganz klar. Auch gibt es keine Klarheit in Bezug auf den Zeitplan des US-Truppenabzugs. Wir orientieren uns natürlich an Medienberichten, wonach der volle Abzug des US-Landkontingents aus dem Nordosten Syriens und aus dem Bezirk Al-Tanf im Süden des Landes innerhalb von zwei bis drei Monaten verwirklicht werden kann.“
Ferner sagte Sacharowa: „Amerikanische offizielle Vertreter legen nahe, dass der Truppenabzug vom syrischen Territorium keine Einstellung der Tätigkeit der internationalen, von den USA angeführten Koalition im Kampf gegen den IS („Islamischer Staat“; auch Daesh) bedeutet.“ Die offiziellen Personen der USA hätten keine klaren unzweideutigen Erklärungen in Bezug auf ihre eigene Strategie. „Das sind nur Halbandeutungen, sehr verschleierte Formulierungen“, fügte Sacharowa hinzu.
Wer wird die von den Amerikanern zurückgelassenen Territorien kontrollieren?
„Hier entsteht eine prinzipielle Frage: Wem wird die Kontrolle über die von den Amerikanern zurückgelassenen Territorien übergeben? Es liegt nahe, dass das die Regierung Syriens sein sollte – nach internationalem Recht und ausgehend davon, welchen Weg Syrien und die syrische Bevölkerung gegangen sind“, so Sacharowa.
Es gebe aber keine Angaben über jegliche Kontakte zwischen Washington und Damaskus zu dieser Frage.
Unter anderem äußerte sich die Sprecherin des russischen Außenministeriums zu folgenden Themen:
Appell an OPCW
„Wir rufen das technische OPCW-Sekretariat dazu auf, sich mit seiner direkten Aufgabe zu befassen, die Ermittlung des Vorfalls in der Stadt Duma in kürzester Zeit abzuschließen, die unabhängig, transparent, hochprofessionell und ohne Rücksicht auf etliche politische Anweisungen irgendwelcher Länder des Westens, auch von einflussreichen, durchgeführt werden muss.“
Pläne zu Reduzierung der US-Truppenstärke in Afghanistan
„Wir halten diesen Schritt für richtig, denn er ist fähig, den Beginn des Friedensprozesses näherzubringen. Es bleibt nur noch zu schauen, wie dies tatsächlich realisiert wird, weil wir zuvor viel davon gehört haben, was in dieser Richtung von den Amerikanern nicht erfüllt worden ist.“ Damit kommentierte Sacharowa Informationen über die US-Pläne zur Reduzierung der Truppenstärke in Afghanistan.
Die USA sind seit 2001 in Afghanistan mit Truppen präsent. Etwa 14.000 Soldaten sind dort immer noch stationiert – ein Frieden in dem Land ist dennoch weiterhin nicht in Sicht. Nun berichten unter anderem die „New York Times“ und das „Wall Street Journal“, dass etwa die Hälfte dieser Truppen abgezogen werden soll. Die Zeitungen berufen sich dabei auf namentlich nicht genannte Regierungsbeamte.
Auch andere Medien wie der Fernsehsender CNN sowie die Nachrichtenagenturen AFP und Reuters berichten von entsprechenden Plänen der Trump-Administration.
sputniknews
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