Zehntausende protestieren gegen Serbiens Präsident

  30 Dezember 2018    Gelesen: 971
Zehntausende protestieren gegen Serbiens Präsident

Von ganz links bis ultra-rechts reicht das Bündnis, das seit Wochen in Serbien zu Protesten gegen Präsident Vucic aufruft. Dieses Wochendende gingen rund 25.000 Menschen in Belgrad auf die Straße. Sie machen den Staatschef für ein Klima der Gewalt im Land verantwortlich.

Die Proteste gegen den serbischen Präsidenten Aleksandar Vucic weiten sich aus: Rund 25.000 Menschen sind den vierten Samstag in Folge in Belgrad auf die Straße gegangen. Einige Demonstranten skandierten Parolen wie "Vucic Dieb" oder hielten Plakate mit der Aufschrift "Genug der Lügen" in die Höhe. Symbole politischer Parteien waren nicht zu sehen. Zu den Kundgebungen rief ein Bündnis von Oppositionsparteien auf, dessen Palette von links bis ultra-rechts reicht.

Viele Teilnehmer trugen Trillerpfeifen - wie bei den Massenprotesten in den 90er Jahren gegen den früheren serbischen Machthaber Slobodan Milosevic. Vucic hatte in den vergangenen Tagen erklärt, er sei "bereit, den demonstrierenden Bürger zuzuhören, jedoch nicht den Lügnern der Opposition".

Die Demonstrationen, die am 8. Dezember begonnen hatten, sind die ersten bedeutenden Proteste seit dem Frühjahr 2017, als nach dem Wahlsieg von Vucic tausende zumeist junge Serben auf die Straße gegangen waren. Seine Kritiker werfen ihm vor, autoritär zu regieren und die Opposition, die Medien und die Zivilgesellschaft mundtot zu machen.

Die Proteste richten sich auch gegen die einseitige Parteinahme der öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten für die Regierung und Vucic. Ursprünglicher Anlass war der brutale Angriff auf den Vorsitzenden der Serbischen Linken, Borko Stefanovic, Ende November in der südserbischen Stadt Krusevac. Die Täter wurden später gefasst. Vucic verurteilte den Anschlag. Die Oppositionellen machen aber weiterhin den Präsidenten dafür verantwortlich. Sie werfen ihm vor, mit seiner aggressiven Rhetorik gegen Kritiker und Oppositionelle zu einem Klima der Gewalttätigkeit im Land beizutragen.

Quelle: n-tv.de


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