„Multikulti ist eine Fiktion“

  13 Januar 2016    Gelesen: 1165
„Multikulti ist eine Fiktion“
Seit den massenhaften Übergriffen auf junge Frauen vor dem Kölner Hauptbahnhof sind die Blicke weltweit auf Deutschland gerichtet. Viele EU-Staaten im Osten spotten: „Wir haben es euch doch gleich gesagt.“
Die Aufarbeitung der Silvesternacht von Köln wird im Ausland wachsam verfolgt und teils höhnisch kommentiert. Vor allem aus osteuropäischen EU-Staaten, die sich beharrlich weigern, Flüchtlinge aufzunehmen, tönt ein spöttisches „Wir haben es euch doch gleich gesagt“ in Richtung Berlin. Aber auch Rechtspopulisten, einschließlich des Präsidentschaftskandidaten der US-Republikaner, Donald Trump, werfen der Bundesregierung Versagen vor: Mit der Masseneinreise von Flüchtlingen gerate die Sicherheit der Deutschen in Gefahr, lautet der Vorwurf. Zudem würden negative Nachrichten über Migranten zensiert.

Der Justizminister der rechtskonservativen polnischen Regierung, Zbigniew Ziobro, sorgte sich in einem offenen Brief an EU-Kommissar Günther Oettinger um die Sicherheit seiner Landsleute in Deutschland. Ziobro schrieb, deutsche Medien hätten tagelang Berichte über die massenhafte sexuelle Übergriffe auf Frauen unterdrückt. „Die Zensur dieser Nachrichten durch deutsche Medien hat die Öffentlichkeit auf der ganzen Welt fassungslos gemacht“, schrieb er.

In dieselbe Kerbe schlug der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban. Seiner Ansicht nach werden im Namen des Liberalismus und der Gerechtigkeit negative Nachrichten über Migranten unterdrückt. „In Mitteleuropa ist die Pressefreiheit größer und tiefer, farbiger, als in vielen westeuropäischen Ländern“, erklärte Orban. In der Slowakei rechtfertigte Ministerpräsident Robert Fico die Ablehnung der Aufnahme von Migranten aus muslimischen Ländern unter anderem mit den Kölner Vorfällen: „Multikulti ist eine Fiktion. Sobald man Migranten ins Land lässt, kann man solche Probleme bekommen.“



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