„Druck, gut zu schlafen, ist extrem gestiegen“

  12 Januar 2019    Gelesen: 1217
„Druck, gut zu schlafen, ist extrem gestiegen“

Die Historikerin Hannah Ahlheim sieht den Schlaf mit steigenden gesellschaftlichen Erwartungen verknüpft.

Der Druck, gut zu schlafen, um fit zu sein für Job und Alltag, sei extrem gestiegen, sagte sie der „taz“. Dabei verursache beispielsweise die Überwachung des eigenen Schlafs mithilfe einer Smartphone-App Stress. Die Professorin für Zeitgeschichte an der Universität Gießen ergänzte, es sei ein starkes Argument, dass im Kapitalismus der selbstbestimmte, verträumte Schlaf immer mehr verloren zu gehen scheine. „Gleichzeitig merkt man, dass man den Leuten ihren Schlaf nicht einfach wegnehmen kann. Die hängen daran“, betonte Ahlheim. 

Sie verwies darauf, dass die Idee eines Acht-Stunden-Schlafes historisch entstanden sei. Diese habe sich erst im 19. Jahrhundert verfestigt. Zudem sei Schlaf stark kulturell geprägt. So schliefen in Japan beispielsweise viele Menschen mehrfach über den Tag verteilt. Das sei dort sozial anerkannt.


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