Tote bei Anschlag auf Impfzentrum

  13 Januar 2016    Gelesen: 805
Tote bei Anschlag auf Impfzentrum
Bei einem Anschlag auf eine Polio-Impfstation im Südwesten Pakistans sind nach jüngsten Angaben mindestens 15 Menschen getötet worden. Mehrere Tote gab es auch bei einem Anschlag auf das pakistanische Konsulat im afghanischen Dschalalabad.
Attentäter haben am Morgen Anschläge auf zwei pakistanische Ziele verübt. In der pakistanischen Stadt Quetta im Südwesten des Landes detonierte ein Sprengsatz vor einem Polio-Impfzentrum. Dabei wurden nach Polizeiangaben 13 Sicherheitskräfte und zwei Zivilisten getötet sowie 25 weitere Menschen verletzt. Offenbar war es die Tat eines Selbstmordattentäters.

In Pakistan gibt es immer wieder Angriffe auf Mitarbeiter von Impfkampagnen. Besonders radikale Islamisten behaupten, die Kampagnen seien eine Verschwörung zur Sterilisierung von Muslimen. Pakistan hatte erst zwei Tage zuvor eine große Initiative zur Polio-Impfung von 2,4 Millionen Kindern unter fünf Jahren gestartet. Diese wurde nun nach Angaben des Gesundheitsministeriums vorerst gestoppt.

Auch pakistanische Botschaft in Afghanistan angegriffen

Auch in Afghanistan gab es einen Anschlag auf eine pakistanische Einrichtung: Drei Attentäter griffen das pakistanische Konsulat in der Stadt Dschalalabad an. Dabei wurden einem afghanischen Medienbericht zufolge vier Polizisten getötet und drei Kinder auf dem Weg zur Schule verletzt. Einer der Attentäter habe sich mit einer Autobombe in die Luft gesprengt, die anderen beiden seien erschossen worden, teilte Innenminister Ajub Salangi auf Twitter mit.

Dschalalabad liegt auf der Hauptverbindungsstraße von Kabul nach Pakistan und wird immer wieder von Anschlägen durch die radikal-ismalischen Taliban erschüttert. 14 Jahre nach der Vertreibung von der Macht in Kabul sind die Islamisten in vielen afghanischen Regionen wieder in der Offensive. Beobachter vermuten, dass sie durch ihre Angriffe größere Zugeständnisse für mögliche Friedensverhandlungen erzwingen wollen.

Am Montag hatten Vertreter Afghanistans, Pakistans, der USA sowie Chinas im pakistanischen Islamabad mit Gesprächen begonnen, um einen Fahrplan für Friedensgespräche mit den Taliban auszuarbeiten.

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