EU-Kommission bestraft Mastercard

  22 Januar 2019    Gelesen: 1032
EU-Kommission bestraft Mastercard

Hartes Bußgeld aus Brüssel: Die EU-Wettbewerbshüter verhängen gegen den US-Kreditkartenanbieter Mastercard eine Strafe in mittlerer dreistelliger Millionenhöhe. Die EU-Kommission begründet den Schritt mit überhöhten Gebühren.

Der US-Finanzkonzern Mastercard muss in Europa eine empfindliche Strafe hinnehmen: Die Brüsseler Wettbewerbswächter sehen den Kreditkartenanbieter unzulässiger Geschäftspraktiken überführt und verdonnern das Branchenschwergewicht zu einer Buße über mehr als eine halbe Milliarde Euro.

Wie die EU-Kommission mitteilte, verhängt sie gegen Mastercard eine Geldbuße in Höhe von 570 Millionen Euro (rund 648 Millionen Dollar). Nach Ansicht der Kommission hatte Mastercard den Zugang von Händlern zu grenzüberschreitenden Kartenzahlungsdiensten in unzulässiger Weise beschränkt.

"Die Regelungen von Mastercard haben Händler daran gehindert, bessere Konditionen von Banken in anderen Mitgliedstaaten in Anspruch zu nehmen", begründete Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager die Strafzahlung. "So wurden die Kosten für Kartenzahlungen künstlich in die Höhe getrieben - zum Nachteil der Verbraucher und der Einzelhändler in der EU."

Mastercard zeigt sich reuig


Die Brüsseler Behörde hatte im April 2013 ein förmliches Kartellverfahren gegen Mastercard eingeleitet. Das Unternehmen arbeitete mit der Kommission zusammen. Im Gegenzug gewährte die EU-Kommission Mastercard eine Ermäßigung der Geldbuße in Höhe von zehn Prozent. Aufgrund dieser Vereinbarung gilt es als sehr wahrscheinlich, dass Mastercard die Strafzahlung akzeptiert und das Geld - immerhin etwa das durchschnittliche Quartalsergebnis des zurückliegenden Jahres - wie gefordert nach Brüssel überweist.

Mit Mastercard knöpfte sich die EU-Kommission einen der weltweit größten Anbieter von elektronischen Zahlungssystemen vor. Bekannt ist der Konzern vor allem für seine Kreditkarten, die den elektronischen globalen Zahlungsverkehr an mehreren Millionen Akzeptanzstellen ermöglichen. Bekannte Marken des Konzerns sind Mastercard, Maestro und Cirrus. Die Dienstleistungen erstrecken sich neben dem Bereich Franchise auch auf die Abwicklung und Beratung. So bietet Mastercard interessierten Unternehmen einen breiten Datenpool zum Kauf- und Konsumverhalten ausgesuchter Kundengruppen.

An der New Yorker Börse dürfte die harte Strafe aus Brüssel für ein gewissen Aufsehen sorgen: Die an der Nyse notierten Aktien von Mastercard waren vor dem feiertagsbedingt verlängerten Wochenende mit einem Kurs von 202,00 Dollar aus dem Handel gegangen. Mastercard konkurriert unter anderem mit alteingesessenen Wettbewerbern wie Visa und AmericanExpress. Daneben sieht sich die Branche zunehmend auch durch mobile Bezahldienste der neuen Tech-Giganten wie Google und Apple konfrontiert.

Quelle: n-tv.de


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