„Sich lediglich eine Rakete anzuschauen, wird nicht genügen“, sagte Maas nach seinem Treffen mit US-Außenminister Mike Pompeo in Washington.
Laut dem deutschen Außenamtschef gibt es klare Anforderungen, wie Transparenz auszusehen hat. „Bisher ist Russland nicht bereit gewesen, die vollständige Transparenz herzustellen“, sagte Maas. Ferner fügte er hinzu: „Die Erwartungen liegen auf dem Tisch, und Russland ist nach wie vor am Zug.“
Kurz vor seinem Abflug in die USA erklärte Maas gegenüber Journalisten, dass es im Fall des INF-Bruchs wichtig sei, „dass wir uns innerhalb der Nato eng abstimmen“.
Raketenpräsentation
Am Mittwoch hatte Russlands Verteidigungsministerium den ausländischen Militärattachés die Rakete 9M729 – eine modernisierte Version der 9M728 für den operativ-taktischen Raketenkomplex Iskander-M – gezeigt, die aus US-Sicht gegen den INF-Vertrag verstößt. Das russische Ministerium teilte dabei mit, dass die Militärattachés und diplomatischen Vertreter der OVKS-, BRICS-, EU- und Nato-Staaten und anderer europäischer und asiatischer Länder zu dem Briefing eingeladen wurden. Die Militärattachés der USA, Großbritanniens, Frankreichs und Deutschlands sowie Vertreter der Nato und der EU wohnten der Veranstaltung allerdings nicht bei.
Hintergrund des Streits
In den letzten Jahren werfen Moskau und Washington einander regelmäßig vor, gegen den INF-Vertrag zu verstoßen. Washington geht davon aus, dass Moskau die wahren Möglichkeiten des neuartigen Marschflugkörpers 9M729 für Iskander-Komplexe verheimlicht. Dem Pentagon zufolge hat diese Rakete eine Flugweite von mehr als 500 Kilometern.
Moskau weist die Anschuldigungen als aus der Luft gegriffen zurück und fordert von den USA, ihre Vorwürfe mit konkreten Fakten zu untermauern.
Der 1987 zwischen den USA und der damaligen Sowjetunion geschlossene Abrüstungspakt sieht die Abschaffung aller bodengestützten, nukleaar bestückbaren Raketen mit einer Reichweite von 500 bis 5500 Kilometern vor.
sputniknews
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