Russlands erste hyperschallschnelle Weltraumdrohne vorgestellt

  04 Februar 2019    Gelesen: 1038
  Russlands erste hyperschallschnelle Weltraumdrohne vorgestellt

Die russische High-Tech-Firma Ison baut seit vier Jahren an einer unbemannten Raumfähre, die mit Hyperschallgeschwindigkeit fliegen soll. Hauptauftraggeber ist die Raumfahrtbehörde Roskosmos. Auch das Verteidigungsministerium ist in der Kundenliste. Sputnik zeigt erstmals eine Abbildung von der neuen Drohne.

Das im Forschungsgebiet Skolkowo bei Moskau ansässige Unternehmen Ison hat am Montag seine Hyperschall-Raumdrohne erstmals vorgestellt — zunächst als Entwurf.

MLD heißt das neue Luftfahrzeug, das eine Sputnik vorliegende Abbildung zeigt. Das Kürzel steht für "Mnogorasowy letny demonstrator", zu Deutsch: „wiederverwendbares Demonstrationsflugzeug“.

Schon in den nächsten Jahren soll ein Prototyp gebaut und getestet werden, wie Ison-Direktor Juri Bachwalow im Sputnik-Gespräch mitteilte.

„Für 2023 sind fünf Flugtests des Prototypen geplant“, teilte Bachwalow mit. Dabei soll die MLD von einem Trägerflugzeug des Typs M-55 aus gestartet werden. Bei der Landung nach dem Wiedereintritt in die Atmosphäre soll ein Fallschirmsystem verwendet werden.

Ausgestattet mit einem Triebwerk des Typs 14D30 (auch bekannt als S5.98M) soll das unbemannte Flugzeug zukünftig Nutzlasten in bis zu 500 Kilometer hohe Umlaufbahnen bringen und dabei die siebenfache Schallgeschwindigkeit (Mach 7, etwa 8600 km/h) erreichen können. Nach Informationen des Herstellers ist jede solche Hyperschall-Drohne für mindestens 50 Raumflüge ausgelegt.

Laut Bachwalow wird das Projekt, an dem seit 2015 gearbeitet wird, teilweise von privater Hand finanziert.

In der Liste seiner wichtigsten Kunden führt der Hersteller Ison neben der Raumfahrtbehörde Roskosmos und dem Raketenbauer Energija auch das russische Verteidigungsministerium. Unternehmenschef Bachwalow versicherte gegenüber Sputnik jedoch, eine Anwendung der neuen Weltraumdrohne für Angriffszwecke sei nicht geplant. Das US-Militär hat bereits 2011 einen unbemannten Mini-Shuttle getestet.

sputniknews


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