Druck auf Deutsche Bank im US-Kongress nimmt zu

  08 Februar 2019    Gelesen: 1200
Druck auf Deutsche Bank im US-Kongress nimmt zu

Der Deutschen Bank droht weiterer Ärger in den USA. Nachdem sich inzwischen zwei Ausschüsse im Repräsentantenhaus mit der Bank und ihrer Beziehung zu US-Präsident Donald Trump beschäftigen, erneuerten zwei Senatoren am Donnerstag einen Antrag auf eine entsprechende Untersuchung des Bankenausschusses in der zweiten Kammer des US-Parlaments.

In einem Reuters vorliegenden Schreiben an den Ausschussvorsitzenden Mike Crapo forderten die Senatoren Chris Van Hollen und Elizabeth Warren umfassende Ermittlungen gegen die Bank und eine öffentliche Anhörung wegen ihrer möglichen Verstrickung in Geldwäscheaktivitäten.

„Rund um die Deutsche Bank gibt es eine Menge Rauch, deshalb denken wir, dass es eine weitere Untersuchung wert ist”, zitiert Reuters das Schreiben.

Die Deutsche Bank stand zuletzt immer wieder im Zentrum von Ermittlungen rund um das Thema Geldwäsche.

Erst am Montagabend hatte der Geldwäschebeauftragte des Instituts in einem Ausschuss des Europäischen Parlaments zur Verstrickung des Geldhauses in den Geldwäsche-Skandal bei der Danske Bank aussagen müssen. Im November hatte die Staatsanwaltschaft Frankfurt zudem das Hauptquartier der größten deutschen Bank zwei Tage lang durchsucht — allerdings nicht im Zusammenhang mit dem Danske-Fall, sondern wegen der sogenannten „Panama Papers”, so Reuters.

Die Bank bestreitet jegliche Verfehlungen. Zum Antrag der beiden US-Senatoren auf Ermittlungen des Bankenausschusses wollte sich das Institut am Donnerstag nicht äußern.

„Aber wir wollen natürlich unterstreichen, dass wir bei allen offiziellen Untersuchungen kooperieren”, sagte ein Sprecher gegenüber Reuters.

Eine ausführliche Untersuchung zur Deutschen Bank in dem von den Republikanern dominierten US-Senat könnte auch für Trump unangenehm werden. Der ehemalige Immobilien-Tycoon hat bei der Deutschen Bank hohe Schulden — unter anderem wegen der Finanzierung des zum Hotel umgebauten historischen Postgebäudes in der Hauptstadt Washington. Van Hollen sagte Reuters am Donnerstag, er und Warren seien auch an den Verbindungen der Bank zu Trump interessiert. Das sei aber nur ein Teil der Bedenken.

Warren will im nächsten Präsidentschaftswahlkampf für die Demokraten ins Rennen gehen. Die Opposition hat bei den Zwischenwahlen im Herbst die Mehrheit im Repräsentantenhaus von Trumps Partei zurückerobert. Im Senat haben dagegen die Republikaner weiterhin das Sagen. Ob es tatsächlich zu einer Untersuchung gegen die Deutsche Bank kommt, liegt nun in den Händen des Ausschussvorsitzenden Crapo, einem Republikaner.

sputniknews


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