Mindestens 20 Tote in Nobelhotel

  16 Januar 2016    Gelesen: 538
Mindestens 20 Tote in Nobelhotel
Der Terror hat das beschauliche Burkina Faso erreicht. Wieder ist ein Nobelhotel betroffen, wieder gibt es Feuergefechte und offenbar viele Tote. Am frühen Samstagmorgen deutscher Zeit ist die Lage noch unübersichtlich, die Informationen fließen nur spärlich.
OuagadougouBewaffnete Angreifer haben am ein Luxushotel in Burkina Fasos Hauptstadt Ouagadougou gestürmt und sich darin verschanzt. Am Freitagabend waren Explosionen und Schüsse aus dem bei westlichen Ausländern beliebten Hotel "Splendid" zu hören, wie ein AFP-Reporter berichtete. Er sah mehrere bewaffnete Männer mit Turban. Die französische Botschaft sprach von einem "Terrorangriff". Bei dem Angriff sind nach Krankenhausangaben mindestens 20 Menschen getötet worden. Das sagte der Chef des größten Krankenhauses von Ouagadougou, Robert Sangaré, unter Berufung auf Augenzeugen in der Nacht zum Samstag der Nachrichtenagentur AFP. Etwa 15 Verletzte seien ins Krankenhaus eingeliefert worden.

Zu dem Angriff bekannte sich die Dschihadistenmiliz Al-Kaida im Islamischen Maghreb (Aqmi). Auch ein benachbartes Restaurant wurde angegriffen. Nach Angaben des burkinabischen Außenministers Alpha Barry nahmen die Angreifer mehrere Geiseln. In der Nacht dauerte die Belagerung des Hotels an. Dabei sollten möglicherweise auch in Ouagadougou stationierte französische Spezialkräfte eingesetzt worden sein, nach Augenzeugenberichten steht das Hotel teilweise in Flammen.

Zahlreiche Menschen flohen aus der Umgebung. Vor dem Hotel an der zentralen Kwame-Nkrumah-Allee brannte ein Dutzend Fahrzeuge.

Nach dem Eintreffen der Polizei hatten sich die Angreifer in dem Vier-Sterne-Hotel verschanzt.

Die Armee teilte unterdessen mit, bei einem Angriff an der Grenze zu Mali seien am Nachmittag zwei Menschen getötet worden. Rund 20 schwer bewaffnete Männer hätten Gendarmen im Dorf Tin Abao rund 40 Kilometer von der Grenz zu Mali angegriffen.

Burkina Faso ist für gewöhnlich friedlich, doch gab es im angrenzenden Mali in den vergangenen Jahren wiederholt Überfälle militanter Islamisten auf von westlichen Ausländern frequentierte Hotels. Zuletzt griffen am 20. November mehrere Bewaffnete ein Hotel in der malischen Hauptstadt Bamako an. Dabei wurden 20 Menschen getötet, darunter 14 Ausländer.

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