Wie der Botschafter von Luxemburg in Russland, Jean-Claude Knebeler, im Interview mit Sputnik äußerte, habe sein Land aufgrund seiner Geschichte und geografischen Lage ein gutes Verständnis dafür, wie man die Rolle eines Vermittlers zwischen zwei Großmächten aufnimmt.
Geschichtlich gesehen befand sich Luxemburg zwischen den Einflussbereichen Frankreichs und Deutschlands. Deswegen verstehen Knebeler zufolge die Luxemburger beide Länder und Kulturen.
„Ich glaube, Luxemburg versteht, dass es sehr gefährlich ist, sich zwischen zwei mächtige Blöcke zu stellen, die einander feindlich gegenüberstehen. Deswegen haben wir in der EU, deren Mitgründer wir sind, die Rolle eines Vermittlers übernommen. Es ist für uns normal, dass wir versuchen, die Position der einen Seite zu verstehen, eine Erklärung davon an die andere Seite zu bringen und einen Kompromiss zu ermöglichen“, so Knebeler weiter.
Wie der Diplomat unterstrich, gebe es in der EU eine Vielfalt von Haltungen gegenüber Russland.
„Es gibt diejenigen, die sehr offen und freundlich (zu Russland – Anm. d. Red.) sind, und diejenigen, denen Sie niemals gefallen können, egal was Sie tun. Dieses Spektrum ist sehr breit und wir versuchen, uns als vertrauenswürdiger Vermittler zu positionieren, der konstruktiv an der Steuerung dieser Beziehungen arbeitet“, erklärte Knebeler.
Die politischen und wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Russland und den westlichen Staaten hatten sich nach dem Umsturz in der Ukraine im Jahr 2014 verschlechtert. Nach dem Beitritt der Krim zu Russland verhängten die USA und die EU politische und wirtschaftliche Strafmaßnahmen gegen Russland. Moskau konterte mit einem Einfuhrverbot für eine ganze Reihe von Lebensmitteln aus jenen Ländern, die zuvor Sanktionen gegen Russland verhängt hatten, und nahm Kurs auf Importersatz.
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