Die SNS hatte im März 2014 die absolute Mehrheit im Parlament erobert, die Legislaturperiode läuft eigentlich noch zwei Jahre. Einen Wahlkampf und damit politische Instabilität in Reichweite des EU-Beitritts will Vucic nun verhindern. Für den Weg zur Neuwahl sieht die serbische Verfassung zwei Möglichkeiten vor: Der Regierungschef muss zurücktreten - oder er muss den Präsidenten aufrufen, das Parlament aufzulösen und die Neuwahl anzusetzen.
Serbien ist seit März 2012 EU-Beitrittskandidat. Lange wurde die Aufnahme der Verhandlungen durch den Kosovo-Konflikt verhindert, erst im vergangenen Dezember wurden die ersten beiden Kapitel eröffnet. Belgrad hat die Unabhängigkeit seiner früheren Provinz bis heute nicht anerkannt, strebt aber inzwischen - nicht zuletzt auf Druck aus Brüssel - eine Normalisierung der Beziehungen zum Kosovo an.
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