Top-Tennisprofis sollen Spiele manipuliert haben

  18 Januar 2016    Gelesen: 887
Top-Tennisprofis sollen Spiele manipuliert haben
Zum Auftakt der Australian Open berichtet die BBC über einen massiven Wettskandal. 16 Profis der Weltspitze hätten in den vergangenen zehn Jahren Spiele abgesprochen.
Der britische Rundfunksender BBC und das Magazin BuzzFeed haben nach eigenen Informationen Zugang zu geheimen Dokumenten, die einen langjährigen Wettskandal im Profitennis belegen. Demnach sollen 16 Tennisprofis aus den Top 50 in den vergangenen zehn Jahren in Spielabsprachen verwickelt gewesen sein. Auch Partien in Wimbledon sollen von den Manipulationen betroffen und sogar Grand-Slam-Turnier-Sieger unter den Beschuldigten sein. Einige der beschuldigten Spieler sollen auch bei den diesjährigen Australian Open am Start sein. Namen nannte der Sender nicht.

In der Vergangenheit hatte es bereits immer mal wieder Berichte über vermeintliche Absprachen bei Tennisspielen gegeben. So wurde der ehemalige russische Profi Nikolai Dawydenko beschuldigt, in einigen Begegnungen absichtlich aufgegeben zu haben. Bei Wettanbietern waren hohe Einsätze auf eine Niederlage des Russen eingegangen. Die BBC kritisiert, dass die Tennis-Verantwortlichen zu wenig gegen vermeintliche Wettmanipulationen getan hätten. Bislang wurden lediglich einige unbekannte Profis bestraft.

Tennis-Funktionär: "Null-Toleranz-Politik" für Manipulationen

Der Vorsitzende der Vereinigung der männlichen Tennisprofis ATP, Chris Kermode, dementierte, dass die Verantwortlichen Informationen über mutmaßliche Absprachen zurückhalten würden. "Wir weisen jeden Vorwurf, dass Beweise über Wettmanipulationen verdrängt wurden, absolut zurück", sagte Kermode am Eröffnungstag der Australian Open in Melbourne. Man brauche Beweise, um gegen Spieler vorgehen zu können. Auf Grundlage von Gerüchten und Vermutungen könne man keine Ermittlungen aufnehmen.

Für Manipulationen gebe es eine "Null-Toleranz-Politik", sagte Kermode. Dabei spreche er auch für die Damen-Organisation WTA, die vier Grand-Slam-Turniere und den Weltverband. Die International Tennis Federation (ITF) kündigte an, sich im Laufe des Tages zu den Vorwürfen zu äußern.

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