Um Rorsted hatte es in der Vergangenheit immer wieder Wechsel-Gerüchte gegeben. Unter anderem war er als Nachfolger von Adidas-Chef Herbert Hainer ins Spiel gebracht worden. Zuletzt hatte der nun scheidende Henkel-Chef Spekulationen noch zurückgewiesen, wonach er sich nach einer neuen Stelle umsehe. Er werde seinen Vertrag mindestens bis 2017 erfüllen, sagte Rorsted noch im November.
Der Vater von vier Kindern war 2005 vom US-Computerhersteller Hewlett Packard nach Düsseldorf gewechselt, im April 2008 war er dann auf den Chefsessel gerückt. Rorsted lichtete den Markendschungel, stärkte die Top-Marken und steigerte den Kurs der Henkel-Aktie. "Kasper Rorsted hat für Henkel sehr viel erreicht", erklärte Aufsichtsratschefin Simone Bagel-Trah: "Umsatz und Profitabilität sind deutlich gestiegen."
Allerdings war zuletzt auch wiederholt berichtet worden, dass der mächtige Henkel-Familienclan um die Aufsichtsratsvorsitzende Simone Bagel-Trah mit Rorsted nicht mehr zufrieden war. So hatte der Manager versprochen, den Konzernumsatz bis Ende dieses Jahres aus 20 Milliarden Euro zu steigern. Der war allerdings in den vergangenen Jahren kaum gewachsen, sondern hatte 2012 bis 2014 jeweils um 16,5 Milliarden Euro gelegen.
Zudem war vergangenes Jahr die Übernahme des Haarpflege-Spezialisten Wella geplatzt; die Tochter des US-Konzerns P&G ging stattdessen an den Coty-Konzern der Unternehmerfamilie Reimann. Rorsted hatte erklärt, Henkel könne seine Mittelfrist-Ziele 2016 auch ohne milliardenschwere Zukäufe erreichen.
Die neue Strategie für Henkel wird nun Rorsteds Nachfolger Van Bylen ausarbeiten und im November vorstellen. Der 54-jährige Belgier kennt den Konzern bestens: Seit 1984 arbeitet er für die Düsseldorfer. Henkel ist vor allem durch seine Marken im Straßenbild präsent: Der Düsseldorfer Dax-Konzern produziert unter anderem Persil-Waschmittel, Pril-Geschirrspüler, Haarpflegeprodukte unter der Marke Schwarzkopf und Pattex-Klebstoffe.
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