Liberale CDU-Unterstützer von Kramp-Karrenbauer treffen sich in Berlin

  03 April 2019    Gelesen: 819
Liberale CDU-Unterstützer von Kramp-Karrenbauer treffen sich in Berlin

Niemand hat CDU-Chefin Kramp-Karrenbauer auf dem Weg ins Amt so unterstützt wie die "Union der Mitte" - nun sorgt man sich dort um den Kurs der Partei. Zur Selbstvergewisserung trifft sich die Gruppe zum ersten Mal in Berlin.

Gerade hat die Initiatorin Karin Prien vor einem Rechtsruck der CDU gewarnt - jetzt trifft sich ihre "Union der Mitte" erstmals in der Hauptstadt. Die Gruppe von liberalen Christdemokraten um die schleswig-holsteinische Wissenschaftsministerin Prien, den hessischen Kommunalpolitiker Patrick Kunkel und den PR-Manager Frank Sarfeld hat nach SPIEGEL-Informationen am Freitagnachmittag zu einem Treffen eingeladen. Es geht um eine Selbstvergewisserung des Mittekurses der Partei.

Angemeldet haben sich dem Vernehmen nach mehrere christdemokratische Abgeordnete aus dem Bundestag und dem Europaparlament sowie der langjährige deutsche Parlamentarier und frühere CDU-Generalsekretär Ruprecht Polenz.

Das Murren der eifrigsten Unterstützer Kramp-Karrenbauers auf dem Weg zur Parteichefin war zuletzt lauter geworden.

"Wir dürfen nicht den Eindruck erwecken, dass die CDU nach rechts rückt", sagte Prien der "Rheinischen Post". Es sei richtig von der Parteichefin gewesen, nach dem knappen Erfolg auf die enttäuschten Anhänger des unterlegenen Friedrich Merz zuzugehen, betonte die CDU-Politikerin. Aber nun hätten "diese Kreise das Gefühl, dass sie Oberwasser haben". Damit spielt sie vor allem auf die konservative Werteunion an.

Auch der CDU-Bundestagsabgeordnete Roderich Kiesewetter, der Kramp-Karrenbauer bei ihrer Kandidatur als Vorsitzende ebenfalls unterstützt hatte, äußerte sich via Twitter zuletzt kritisch über das Erscheinungsbild der Partei:

Unter anderem nehmen die liberalen Unterstützer Kramp-Karrenbauer übel, dass sie vor knapp zwei Monaten ein sogenanntes Werkstattgespräch zur Aufarbeitung der Flüchtlingspolitik von CDU und CSU veranstaltete, zu dem auch noch Mitglieder der Werteunion eingeladen waren.

Kritisiert wird auch, dass sich die CDU-Chefin sehr distanziert zu den Demonstrationen junger Menschen geäußert hat, die unter dem Motto "Friday for Future" seit Wochen jeden Freitagvormittag für mehr Klimaschutz demonstrieren.

spiegel


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