Notenbank-Direktor Mersch soll Vizechef der EZB-Bankenaufsicht werden

  10 April 2019    Gelesen: 813
Notenbank-Direktor Mersch soll Vizechef der EZB-Bankenaufsicht werden

Frankfurt (Reuters) - EZB-Direktor Yves Mersch soll neuer Vizechef der Bankenaufsicht für den Euro-Raum werden.

Diesen Vorschlag habe der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) beim Europaparlament eingereicht, teilte die EZB am Dienstagabend in Frankfurt mit. Der 69-jährige Luxemburger muss nun in einer Anhörung im Wirtschafts- und Währungsausschuss (ECON) des EU-Parlaments vorsprechen, das ein Mitspracherecht bei der Besetzung hat. Ein Datum dafür wurde nicht genannt. Endgültig grünes Licht gibt dann der Ministerrat. Mersch ist seit Dezember 2012 Mitglied im EZB-Direktorium.

Die Stelle des Vizechefs der Aufsicht war vakant, nachdem die Amtszeit der deutschen EZB-Direktorin Sabine Lautenschläger auf dieser Position im Februar abgelaufen war. Die Nummer zwei beim Einheitlichen Aufsichtsmechanismus (SSM) - so heißen die EZB-Bankenwächter offiziell - fungiert als wichtiges Bindeglied zwischen der Aufsicht und der Geldpolitik. Laut den Besetzungsregeln muss der SSM-Vizechef aus dem Kreis des sechsköpfigen EZB-Direktoriums stammen. Chef der EZB-Bankenaufsicht ist seit dem Jahrestart der Italiener Andrea Enria.

Die EZB ist seit Herbst 2014 für die Überwachung der großen Banken in der Euro-Zone zuständig. Inzwischen kontrolliert sie 119 Institute direkt - darunter in Deutschland die Commerzbank und die Deutsche Bank. Die Aufsicht über die kleineren Geldhäuser im Währungsraum teilt sie sich mit den nationalen Behörden.


Tags:


Newsticker